St. Paulis Coach Olaf Janßen reagierte nach der ärgerlichen 0:3-Pleite bei Darmstadt 98 mit einer personellen Veränderung: Cenk Sahin ersetzte Möller Daehli.
Vier Wechsel nahm dagegen Heidenheims Trainer Frank Schmidt im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger Duisburg vor: Busch, Dovedan, Skarke und der Ex-Hamburger Verhoek spielten anstelle von Strauß, Thiel, Pusch und Glatzel.
Nach stürmischen Auftakt folgt Ebbe
Die Hausherren begannen mit viel Ballbesitz (über 75 Prozent) und übten gleich großen Druck auf die FCH-Defensive aus. Auch im Spielaufbau störten Bouhaddouz und Allagui früh. Die Schmidt-Elf ließ sich davon aber nicht beunruhigen und löste die Defensivaufgaben in aller Ruhe. Torwart Müller musste vorerst nicht eingreifen.
Auf der anderen Seite gingen es die Heidenheimer ruhiger an und versuchten, mit kurzen Pässen aufzubauen und sich nach vorne zu kombinieren. Mit zunehmender Dauer erspielten sie sich dann ein leichtes Übergewicht und kamen durch Schnatterer zu ersten Annäherungen (10., 12.). Kurz darauf wurde Verhoek beim Schuss von Buballa geblockt (22.), ehe es nach einem Feick-Schuss richtig gefährlich wurde. Beim kraftvollen Linksschuss des Heidenheimers fehlten nur wenige Zentimeter (27.).
Heidenheims Keeper durfte sich erstmals in der 29. Minute schmeißen, jedoch segelte Dudziaks Schuss ohnehin knapp über den Querbalken. Es war jedoch keineswegs eine Initialzündung, denn die Hamburger hatten nach wie vor große Probleme, sich durch die gut gestaffelte Heidenheimer Abwehr zu spielen. Torlos ging es in die Kabinen.
St. Pauli drückt jetzt
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Möller Daehli ersetzte den harmlosen Allagui zur Pause und brachte damit neuen Schwung in die weiß-braune Offensive, wenngleich die ersten Momente nach dem Wiederbeginn St. Paulis Trainer Janßen wohl nicht gefielen: Erst leistete sich Avevor eine verunglückte Rückgabe, die Verhoek beinahe nutzte (46.). Kurz darauf legte Dudziak einen Klärungskopfball in die Füße von Dovedan, der aus zwölf Metern nur knapp am Tor vorbeischoss (49.).
Dann aber übernahm St. Pauli das Geschehen auf dem Rasen und übte urplötzlich großen Druck auf das Heidenheimer Tor aus. Viel ging dabei über die Außenbahnen, doch ernsthafte Abschlüsse blieben meist aus. Wittek blockte einen Schuss von Flum (63.), der für Nehrig eingewechselt worden war. So blieb es bei einer optischen und statistischen (11:3 Ecken, alle im 2. Durchgang) Überlegenheit, die sich auf der Anzeigetafel aber nicht bemerkbar machte.
Glück hatten die Hamburger bei Schnatterers Schuss in der 75. Minute, da Avevor den Ball mit der Hand noch leicht abfälschte. Ansonsten spielte fast nur noch St. Pauli, das wohl spätestens nach der vergebenen Bouhaddouz-Chance (84.) nicht mehr an einen Heimsieg glaubte: Der Angreifer köpfte aus sechs Metern über das halbleere Tor.
Die elfte Ecke macht letztlich den Unterschied
Doch die Hamburger kamen in der zweiten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch einmal vor das gegnerische Tor, weil Halloran unnötigerweise zur elften Ecke klärte. Bei dieser machten Beermann und Theuerkauf das Leder unfreiwillig scharf, sodass Flum den Ball nur noch über die Linie stochern musste und das Millerntor spät zum Tollhaus machte.
Für St. Pauli geht es am 5. Spieltag mit dem Montagabendspiel (20.30 Uhr) gegen Nürnberg weiter. Heidenheim empfängt freitags (18.30 Uhr) das Team von Jahn Regensburg.