St. Paulis neuer Trainer Jos Luhukay nahm im Vergleich zum 1:2 in Kiel fünf Änderungen an der Hamburger Anfangsformation vor: Brodersen, Knoll (beide Bank) Avevor (Adduktorenverletzung), Sobota (Syndesmoseanriss) und Buballa wurden von Himmelmann, Park, Flum, Miyaichi und Allagui vertreten.
Bielefelds Coach Uwe Neuhaus tauschte nach dem 2:1 gegen Aue nur einmal Personal: Hartherz rückte für Lucoqui (Bank) auf die Linksverteidigerposition.
Nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen und dem Trainerwechsel waren die Kiezkicker unter Zugzwang, Relegationsplatz drei drohte aus den Augen verloren zu werden. Doch St. Pauli begann schläfrig: Park unterlief einen Diagonalball auf Voglsammer und foulte ihn beim folgenden Klärungsversuch klar. Im Grenzbereich der Strafraumkante, Schiedsrichter Stegemann zeigte auf den Punkt. Goalgetter Klos trat an und verlud Himmelmann souverän - die frühe Führung für die Gäste (5.). Clauss per Volley aus dem Rückraum (10.), Weihrauch unter Bedrängnis aus halbrechter Strafraumposition (22.) - die guten Chancen hatte die wesentlich aktivere Arminia.
Himmelmann verhindert Schlimmeres
2. Bundesliga, 29. Spieltag
Von der Luhukay-Elf, die diverse Male Abstimmungsprobleme offenbarte, kam nach vorne wenig. Allagui hatte sich nach 13 Minuten vergeblich aus der Mitteldistanz probiert, Buchtmann forderte aus ähnlicher Position immerhin Ortega (27.). Kurz zuvor hätte dagegen Voglsammer beinahe auf 2:0 gestellt, Himmelmann lenkte dessen Linksschuss aus nächster Tornähe gerade noch um den Pfosten (25.). Buchtmann war in der Folge auch defensiv gefordert, geistesgegenwärtig köpfte er eine Klos-Flanke vor dem lauernden Weihrauch weg (31.). Nochmals Clauss wäre nach einem Missverständnis zwischen Dudziak und Himmelmann beinahe zum Torerfolg gekommen (42.), St. Pauli war mit dem 0:1 nach 45 Minuten gut bedient.
Nach dem Seitenwechsel brachte Luhukay Knoll für Möller Daehli und hatte damit eine gute Entscheidung getroffen: Ein Angriff seiner Hamburger landete über Allagui links bei Knoll, dessen Flanke am zweiten Pfosten Miyaichi einköpfte - der schnelle Ausgleich war gelungen (48.). In der Folge gab sich die Arminia zurückhaltend, gewannen die Hausherren mehr und mehr die Oberhand. Gelbe Karten und die Behandlungspausen von Yabo und Hartherz ließen aber wenig Struktur aufkommen, Torraumszenen gab es lange Zeit beidseitig keine.
Noch einmal Miyaichi - Staude unverhofft
Wenn ein Team Gefahr heraufbeschwor, dann der FC St. Pauli. Miyaichi ging gegen Brunner ins Dribbling, aus spitzem Winkel scheiterte er aber in Ortega (77.). Buchtmann versuchte es wiederum aus der Distanz (80.), Hoogma köpfte nach einer Ecke drüber (89.). Die Gäste schienen sich bereits mit dem Remis angefreundet zu haben, als Klos im Strafraum für den eingewechselten Staude querlegte - dessen Abschluss misslang komplett (90. +4). So blieb es bei einer Punkteteilung, die die Ostwestfalen nicht weiter stört, St. Pauli aber nicht näher an Relegationsrang drei heranrücken lässt (vier Zähler Rückstand).
St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim. Bielefeld empfängt zeitgleich Ingolstadt.