Wichtiger Rückhalt: St. Paulis Keeper Mathias Hain machte die beste Chance der ersten Hälfte zunichte. pivcture alliance
St. Pauli änderte seine Mannschaft nach der 0:1-Pleite in Düsseldorf auf drei Positionen. Trainer Holger Stanislawski schenkte Rothenbach nach langer Verletzungspause sowie Boll (nach Rotsperre) und Naki das Vertrauen. Lechner, Hennings und Kruse rutschten aus der Startelf.
Augsburgs Trainer Jos Luhukay verzichtete hingegen auf personelle Umstellungen. Es spielte dieselbe Elf wie schon beim 1:1 gegen Fürth.
Zweiter gegen Dritter - beim Topspiel im deutschen Unterhaus stand für die Teams aus St. Pauli und Augsburg einiges auf dem Spiel. Die Norddeutschen hatten mit einem Sieg die Möglichkeit, den FCA auf vier Pukte zu distanzieren - der letzte Biss fehlte der Stanislawski-Elf aber zunächst. Die bayerischen Schwaben bestimmten die Anfangsminuten, während der Gastgeber sich viele leichte Fehler leistete und nicht zu seinem Spiel fand.
Das änderte sich nach einer Viertelstunde. Die Hanseaten zeigten nun erste Ansätze in der Offensive, Naki gab aus 18 Metern den ersten Warnschuss ab - Jentzsch war auf dem Posten (15.). Drei Minuten später fasste sich Takyi ein Herz, schoss aber aus 20 Metern am Tor vorbei.
Bis zur Pause gestaltete sich das Spiel ausgeglichen - auch wenn der FCA die besseren Chancen hatte. Thurk legte bei einem Konter geschickt in Höhe der Mittellinie auf Traore ab, der mit Dampf aufs Hamburger Tor zumarschierte. Aus 17 Metern schoss er Morena durch die Beine, Hain machte sich jedoch lang und lenkte den Ball gerade noch um den Pfosten (30.).
Der 30. Spieltag
Es sollte die beste Chance in einer intensiv geführten Partie bleiben. Bolls Kopfballchance in der 37. Minute stellte Jentzsch nicht vor wirkliche Probleme, Brinkmanns Fernschuss auf der anderen Seite (39.) fehlte die Präzision. Bis zur Pause spielten die Gäste wieder etwas mutiger nach vorne. Rafael wurde aus günstiger Position zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen, der Angreifer hätte aber ohnehin am Tor vorbeigeschossen.
Mit sichtlich mehr Elan kamen die Hamburger aus der Kabine. Nun zeigte sich auch Ebbers, der im Mittelfeld nicht angegriffen wurde und aus 22 Metern nur knapp über das Tor schoss (50.). Besser machte es Matthias Lehmann nur eine Zeigerumdrehung später: Auch er wurde nicht konsequent genug angegangen und durfte so seine Schussstärke unter Beweis stellen. Aus der Nähe des rechten Strafraumecks nagelte er den Ball ins lange Eck, Jentzsch war chancenlos - 1:0! Bitter aber auch für Augsburg, dass kurz vor dem Treffer Thurk aufgrund einer zweifelhaften Abseitsposition zurückgepfiffen wurde, sein Treffer fand keine Anerkennung.
St. Pauli drängte nach der Führung auf die Entscheidung. Naki (57.) und Takyi (61.) scheiterten noch an Jentzsch - kurz darauf aber war der FCA-Schlussmann erneut geschlagen. Nach einem Abschlag von Hain kam Takyi ans Leder und zog auf die rechte Seite. El Akchaoui ließ ihn ungehindert flanken, Ebbers manövrierte die Kugel mit der Brust an Reinhardt vorbei und schoss aus elf Metern per Flachschuss zum 2:0 ein.
Der Abwehrverbund der Schwaben war auch weiterhin nicht auf der Höhe, Boll eröffnete sich in der 67. Minute die nächste Schusschance nach einer unzureichenden Abwehraktion. Das Leder flog diesmal aber knapp über die Querlatte hinweg. Machte nichts: Der Luhukay-Elf war die Verunsicherung weiter anzumerken, eine Wende lag zu keinem Zeitpunkt mehr in der Luft, zumal Toptorjäger Thurk mit Knieverletzung in der 78. Minute verletzt raus musste. Und sein Pendant Ebbers noch nicht genug hatte: De Roeck und El Akchaoui sahen beim Sololauf des Angreifers ganz alt aus, mit rechts erzielte er allein vor Jentzsch seinen 17. Saisontreffer. Kurz vor Schluss durfte sich der "Doppelpacker" den verdienten Sonderapplaus bei seiner Auswechslung abholen.
St. Pauli ist nun am Samstag bei Union Berlin gefragt, Augsburg erwartet am Freitag Duisburg und muss unbedingt gewinnen, um Platz drei nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.