Das Gesicht von Joel Pohjanpalo war schmerzverzerrt. Frustriert musste der Finne am Sonntag beim 2:1-Erfolg im Nations-League-Spiel der Liga B (Gruppe 4) in Bulgarien vorzeitig den Rasen verlassen. Schon nach 35 Minuten war für den 26 Jahre alten Angreifer des 1. FC Union Berlin in Sofia Schluss. Nachdem er von Bulgariens Kapitän Vasil Bozhikov bedrängt worden war, knickte die Leihgabe von Bayer Leverkusen mit dem linken Knöchel böse um.
Das sollte weitere Konsequenzen haben. Bereits am Montagvormittag verließ Pohjanpalo den Kreis der Nationalelf. Er flog für Untersuchungen zurück nach Deutschland, teilte der finnische Fußball-Verband mit. In seiner Wahlheimat wurde dann festgestellt, dass das linke Sprunggelenk schwerwiegend in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nicht das erste Mal ist das Sprunggelenk in seiner Karriere betroffen. Zur Erinnerung: Im Sommer 2018 war der kopfballstarke Angreifer schon an einem verfrühten Karriereende vorbeigeschrammt (Pause von 437 Tagen). Aufgrund einer Durchblutungsstörung hatten damals nur noch fünf Millimeter Knochenmasse das Sprungbein, einen Knochen im Sprunggelenk, zusammengehalten. Dieses Mal dürfte es nicht so schlimm sein für den Mann. Dennoch muss Union länger auf den kraftvollen Profi verzichten - und vermeldete schließlich am Nachmittag offiziell: "Der Spieler muss operiert werden und steht längerfristig nicht zur Verfügung."
Spielersteckbrief Pohjanpalo
Spielersteckbrief Awoniyi
Trainersteckbrief Fischer
1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
Gründungsdatum
20.01.1966
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Finnland - Vereinsdaten
Pohjanpalo verpasst damit neben dem Gruppenfinale am Mittwoch (20.45 Uhr) mit Finnland in Wales auch etliche Bundesliga-Begegnungen der so glänzend gestarteten Köpenicker (zwölf Punkte aus sieben Partien, Rang 5). Deren nächste Partie steht am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Köln an.
Schlägt Awoniyis Stunde?
Im letzten Union-Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (5:0) hatte Pohjanpalo von Beginn an gespielt. Nach 73 Minuten war er durch Taiwo Awoniyi ersetzt worden. Der Nigerianer Awoniyi dürfte damit vorerst größere Aussichten auf einen Stammplatz haben. Im Gegensatz zu Pohjanpalo steht die Leihgabe des FC Liverpool noch ohne Treffer da.
Union-Trainer Urs Fischer wird hoffen, dass die beiden anderen noch auf Reisen befindlichen Nationalspieler heil zurückkehren. Die Verteidiger Christopher Trimmel und Julian Ryerson konnten dabei am Mittwoch (20.45 Uhr) in Wien beim Duell zwischen Österreich und Norwegen (Liga B, Gruppe 1) direkt aufeinander treffen. Trimmel hatte am Sonntag beim Spiel von Österreich gegen Nordirland (2:1) wegen muskulärer Probleme pausiert. Ryerson gehört zu den nachnominierten Akteuren der Corona-Notelf Norwegens. Er steht vor seinem Länderspiel-Debüt. Bei Union sind Trimmel und Ryerson direkte Konkurrenten auf der rechten Außenbahn.
