Bundesliga

Sponsor kritisiert Choreografie der BVB-Fans scharf

"Für uns ein einziges Ärgernis"

Sponsor kritisiert Choreografie der BVB-Fans scharf

Eine Choreographie, die auch für Ärger sorgte: BVB-Fans beim Heimspiel gegen Union Berlin.

Eine Choreographie, die auch für Ärger sorgte: BVB-Fans beim Heimspiel gegen Union Berlin. IMAGO/Revierfoto

Dass Fans von Borussia Dortmund am vorletzten Samstag im Heimspiel gegen Union Berlin (2:1) auf der Südtribüne ein Banner mit der Aufschrift "Für immer Westfalenstadion" entrollten, hat ein überraschend lautes verbales Nachspiel. Ulrich Leitermann, Vorstandschef des Versicherungskonzerns "Signal Iduna" und stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, ist schwer verärgert.

"Das bereitet mir Schmerzen", sagte Leitermann den "Ruhr Nachrichten". "Das tut weh, vor allen Dingen, wenn man die Historie kennt. Seit 17 Jahren heißt diese Fußballstätte Signal-Iduna-Park. Dem Verein hat es damals extrem geholfen. Ich finde die Choreografien auf der Südtribüne grundsätzlich exorbitant kreativ und sehr beeindruckend. Aber dieses Banner war wenig wertschätzend. Für mich ist das inakzeptabel, wenn man bedenkt, wie sehr wir diesen Verein seit langer Zeit unterstützen und ihm auch zur Seite standen, als andere keinen Cent mehr geben wollten."

Und deswegen könne er das Banner nicht einfach weglächeln. "Man darf die mediale Wirkung einer solchen Choreografie nicht unterschätzen. Das lief sogar in der 'Tagesschau'. Für uns war das ein einziges Ärgernis", kritisiert Leitermann. "Es ist eine Sisyphusarbeit, die wir seit 17 Jahren leisten, und beim Spiel gegen Union Berlin gab es einen heftigen Rückschlag, weil diese Darstellung auch wieder Bilder erzeugt in den Köpfen der Menschen."

PR-Coup "Westfalenstadion"? "Diese Chance haben sich die Fans genommen"

Als am 1. Dezember 2005 aus dem Westfalenstadion offiziell der Signal-Iduna-Park wurde, hatte der neue Namensgeber beim Schriftzug auf seine eigentlichen Farben blau und weiß verzichtet. "Wir haben Rücksicht genommen auf die Fans damals", so Leitermann, "und ich habe die Erwartungshaltung, dass die Fans jetzt auch Rücksicht nehmen auf uns, die wir den Verein mittragen."

Das Stadion als PR-Coup für einen Spieltag wieder in Westfalenstadion umzubenennen, schließt Leitermann rigoros aus. "Genau das werden wir auf keinen Fall tun. Diese Chance haben sich die Fans genommen, dieser Tag ist verbraucht." Er könne nur an die Fans appellieren: "Akzeptiert doch die Verhältnisse, die wir haben. Der Signal-Iduna-Park heißt bis mindestens 2031 Signal-Iduna-Park. Da wünsche ich mir einen wertschätzenden Umgang, der beide Interessenlagen berücksichtigt. Der Fußball funktioniert halt nicht mehr wie vor 50 Jahren."

In den sozialen Netzwerken reagierten viele BVB-Fans mit Häme und Unverständnis auf Leitermanns Aussagen. Klar ist: Die unliebsame Choreografie hat der Unternehmer mit seiner Kritik noch einmal deutlich bekannter gemacht.

jpe