Bundesliga

VfL Wolfsburg: Van Bommel mit Personalsorgen vor dem Test

Wolfsburg vor dem dritten Test – Personalknappheit im Mittelfeld

"Spielertrainer" van Bommel? "Ich bin noch gesperrt"

Beschränkt sich trotz Personalsorgen auf seinen Job als Trainer: Mark van Bommel

Beschränkt sich trotz Personalsorgen auf seinen Job als Trainer: Mark van Bommel imago images/regios24

Die Situation auf der Sechs ist ein bisschen kompliziert. Maximilian Arnold verabschiedete sich in dieser Woche in Richtung DFB-Olympiaauswahl und reist nach Japan, Neuzugang Aster Vranckx steht aufgrund einer Wadenverletzung für längere Zeit nicht zur Verfügung, Xaver Schlager stößt nach seinem EM-Einsatz erst zum Trainingslager in seiner österreichischen Heimat zur Mannschaft. Und Josuha Guilavogui ist erst in dieser Woche nach überstandener COVID-19-Infektion ins Training eingestiegen.

Personalknappheit – aus dem Profikader stehen ansonsten noch Yannick Gerhardt und Rückkehrer Elvis Rexhbecaj für das Mittelfeldzentrum zur Verfügung – die auch der Trainer in seinem einstigen Hoheitsgebiet nicht beseitigen kann. Ob er denn seinen Spielpass mitgebracht habe, wurde van Bommel nach dem Training am Dienstag gefragt. "Ich bin noch gesperrt", antwortete der "Aggressive Leader" von früher. "In meinem letzten Spiel habe ich zweimal Gelb gesehen." Sein lächelnder Zusatz: "Normaler Körperkontakt …" Und in der Tat: Am 12. Mai 2013, seinem letzten Einsatz als Profi der PSV Eindhoven, flog der Mittelfeldmann vorzeitig vom Feld. Gelb in der 56. Minute, Gelb-Rot in der 71. – ein irgendwie passender Karriereabschluss.

Im Training kristallisierte sich eine A-Elf heraus

Van Bommel muss es beim VfL ohnehin von der Seitenlinie aus richten. Geduld benötigt er, das weiß er. Ebenso Zeit, die angesichts der im September beginnenden Champions League nur begrenzt vorhanden ist, um die eigene Spielidee auf die aufgrund noch fehlender EM-Fahrer und noch nicht getätigter Transfers unfertige Mannschaft zu übertragen. Der nächste Test steht am Mittwoch auf dem Programm, gegen Holstein Kiel wird der Niederländer womöglich erstmals ein Team ins Spiel schicken, das ausschließlich aus Profis besteht.

Nach zwei Tests (2:1 gegen Aue, 0:3 gegen Rostock), in denen er die aktuell vorspielenden Talente mit den arrivierten Kräften vermischte, kristallisierte sich im Training am Dienstag eine klare A-Formation heraus: Koen Casteels im Tor, davor Paulo Otavio (Rechtsverteidiger Ridle Baku absolvierte aufgrund muskulärer Probleme ein individuelles Programm), Maxence Lacroix, John Anthony Brooks und Jerome Roussillon. Kapitän Guilavogui agierte auf der Doppelsechs an der Seite von Gerhardt. Die offensive Dreierreihe bildeten Renato Steffen, Maximilian Philipp und Joao Victor, als einzige Spitze spielte Daniel Ginczek.

Was will van Bommel, den zuletzt mangelnder Einsatz seiner erfahrenen Spieler verärgerte, gegen Kiel sehen? "Das Ergebnis ist zweitrangig. Die Jungs müssen verstehen, was wir auf dem Platz machen wollen. Alle andere kommt schon." Wenn auch aktuell mit Blick auf den Puzzle-Kader nur Schritt für Schritt.

Thomas Hiete

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