Bundesliga

Sosa ist zurück, Zagadou muss passen

Stuttgarts Trainer Hoeneß nimmt Sosa in Schutz

Sosa ist zurück, Zagadou muss passen

Kehrte nach auskurierter Rachenentzündung ins Training zurück: Borna Sosa.

Kehrte nach auskurierter Rachenentzündung ins Training zurück: Borna Sosa. IMAGO/Sportfoto Rudel

Der Zusammenprall des Stuttgarter Innenverteidigers mit dem Mainzer Marcus Ingvartsen in der 68. Minute der Partie ließ allen Fans im Stadion und vor den Bildschirmen den Atem stocken. Der Däne krachte mit dem Kopf gegen das Jochbein Zagadous, der erst einmal benommen liegenblieb und länger behandelt werden musste. Nach einem kurzen Versuch, irgendwie doch noch weiterzuspielen, ließ sich der 1,96-m-Hüne schließlich sichtlich benommen von Mannschaftsarzt Dr. Raymond Best und Physiotherapeut Gerhard Wörn vom Platz führen.

Dass Zagadou sich nach dem Schlusspfiff nach dem 4:1-Erfolg, durch den sich die Schwaben wieder große Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnen dürfen, mit einem Eisbeutel im Gesicht unter die Mannschaft vor der Fankurve mischte, machte allen Beteiligten Mut. Auch dass der 23-Jährige, wie anfangs befürchtet, doch kein Krankenhaus aufsuchen musste, stattdessen ganz normal die Rückreise mit dem Mannschaftsbus antrat und beim Spielersatztraining tags darauf ein individuelles Programm abseits der Kollegen absolvierte, wurde als positives Zeichen bewertet. Dennoch sollte sich die Hoffnung, dass Zagadou am heutigen Mittwoch wieder voll zur Mannschaft stößt, nicht erfüllen.

Dass Borna immer mal wieder in den Mittelpunkt gerät, hat er sich erarbeitet.

Sebastian Hoeneß

Der Zusammenprall vom Samstag zeigt noch Nachwirkungen, über die keine konkreten Angaben gemacht werden. Alles deutet auf eine Gehirnerschütterung hin, die Zagadous Einsatz am kommenden Samstag gegen Hoffenheim infrage stellt. Ein Ausfall, den Sebastian Hoeneß mit Konstantinos Mavropanos kompensieren kann. Der Grieche hat seine eigene Verletzung, einen Einriss der Muskelmembran im Unterschenkel, zugezogen im Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:3), mittlerweile komplett auskuriert und seinen französischen Kollegen bereits in Mainz abgelöst.

Nikolas Nartey, der in Mainz für Borna Sosa in der Startelf stand, wird dagegen seinen Platz höchstwahrscheinlich räumen müssen. Für den Kroaten, der seine Rachenentzündung hinter sich gelassen hat und ins Training eingestiegen ist. Auch wenn Sosa zuletzt nicht immer an sein gewohntes Leistungsniveau heranreichen konnte, lässt Sebastian Hoeneß keine Zweifel an der Wichtigkeit des Linksfüßers aufkommen. "Es gibt immer unterschiedliche Perspektiven", meinte der VfB-Trainer erst vor dem Mainz-Spiel. "Ich erlebe ihn gut und fokussiert. Dass Borna immer mal wieder in den Mittelpunkt gerät, hat er sich erarbeitet. Er ist kroatischer Nationalspieler, stand bei der WM in Katar im Halbfinale, ist Dritter geworden. Damit muss er umgehen."

Die Kritik an Sosas jüngsten Leistungen, zuletzt zum Beispiel beim 1:1 gegen Leverkusen, als der 25-Jährige auffällig vorsichtig, fast schon gehemmt wirkte, kontert der Coach mit seiner Sichtweise: "Ich habe gelesen, dass er gegen Leverkusen nicht so viel gelaufen ist. Aber ich habe nichts davon gelesen, dass Frimpong keine einzige Offensivaktion hatte. Borna hat nichts über seine Seite zugelassen. Es war ein wichtiger Aspekt, die schnellen Spieler von Leverkusen im Griff zu behalten. Die Analyse hat ergeben, dass über links kein Durchbruch entstanden ist. Dazu hat Borna seinen Teil beigetragen." Deswegen falle weniger ins Gewicht, dass Sosa "nicht seine Flankenläufe hatte, wie er sie in der Bundesliga sonst schon so oft gezeigt hat".

George Moissidis

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