Bundesliga

Sonderfall Amir Abrashi: Wie Freiburg bei den Abstellungen verfährt

Lienhart sagt Reise wegen Knieprellung ab

Sonderfall Abrashi: Wie Freiburg bei den Abstellungen verfährt

Er soll bei der Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln: Amir Abrashi.

Er soll bei der Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln: Amir Abrashi. imago images

Sechs Spieler aus dem Freiburger Profikader waren von ihren Nationalverbänden für die anstehenden Partien nominiert worden, für die Nations League, die Play-off-Spiele der EM-Qualifikation und für das U-21-Duell zwischen Deutschland und Bosnien-Herzegowina: Amir Abrashi (Albanien), Philipp Lienhart (Österreich), Vincenzo Grifo (Italien), Roland Sallai (Ungarn), Yannik Keitel (Deutschland U 21) und Ermedin Demirovic (Bosnien und Herzegowina U 21).

Während die Abstellungen für Grifo, der mit der Squadra Azzurra in Florenz ein Testspiel gegen Moldau bestreitet, dann in der Nations League in Danzig auf Polen trifft und in Bergamo die Niederlande empfängt, sowie Keitel und Demirovic, die in Fürth aufeinandertreffen und direkt nach dem Spiel am nächsten Dienstag (13. Oktober) getestet werden, unproblematisch sind, weil keine Partie in einem Risikogebiet stattfindet, liegt der Fall bei Lienhart, Sallai und Abrashi anders.

Lienhart fährt nicht, wäre aber früher zurückgekommen

Lienhart wäre mit Österreich in Klagenfurt zum Testspiel gegen Griechenland sowie in der Nations League in Belfast bei Nordirland und in Ploiesti bei Rumänien angetreten. Belfast und Ploiesti sind vom Auswärtigen Amt und den Bundesministerien des Innern und für Gesundheit als Risikogebiete für eine Corona-Infektion eingestuft. Allerdings hat sich der Innenverteidiger im Spiel bei Borussia Dortmund am Samstag (0:4) eine Knieprellung zugezogen und wird nicht nach Österreich reisen. Ansonsten hätte er ohnehin nur das erste Spiel absolviert und wäre danach wegen der Wiedereingliederungsmaßnahmen nach Freiburg zurückgekehrt.

Sallai reist nicht nach Serbien und Russland

Dieselbe Entscheidung war zur Abstellung von Sallai getroffen worden. Der Rechtsaußen trifft mit Ungarn im EM-Qualifikations-Halbfinale in Sofia auf Bulgarien, reist aber nicht zu den beiden Nations-League-Spielen in Belgrad gegen Serbien und in Moskau gegen Russland. Da beide Partien in Risikogebieten stattfinden, hätte Sallai nach seiner Rückkehr am Donnerstag (15. Oktober) die Zeit bis zu einem ersten negativen Testergebnis in häuslicher Quarantäne verbringen und danach zunächst Einzeltraining bestreiten müssen. Erst mit dem zweiten negativen Test, so die Absprache zwischen SC und den Gesundheitsbehörden vor Ort, wäre der Profi wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt - wohl zu spät für das Bundesligaspiel der Freiburger am Samstag (17. Oktober) gegen Werder Bremen.

Für Abrashi gilt dieselbe Zeitschiene, auch für Albanien stehen drei Spiele an, ein Test in Jerewan/Armenien sowie die Nations League in Almaty/Kasachstan und Vilnius/Litauen, die ersten beiden Spielorte sind Risikogebiete. Dennoch darf der Mittelfeldspieler bis zum Ende der Abstellungsperiode bei seinem Nationalteam bleiben und fehlt damit wohl gegen Bremen - ein Entgegenkommen Abrashi und dem Nationalverband gegenüber, zudem kann der Sechser, in dieser Saison bisher nur mit einer Einsatzminute in Stuttgart, Spielpraxis sammeln.

"Es waren insgesamt gute Absprachen mit den Verbänden, sehr vernünftig und wohlwollend. Für sie ist die Situation auch schwierig", bilanzierte Saier. Möglich waren diese Absprachen erst durch die von der FIFA sehr spät kommunizierte Änderung der Abstellungspflicht.

Patrick Kleinmann

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