Möglichkeiten gibt es viele, einen Fehlstart aufzuarbeiten. Für den Hamburger SV war es in der jüngsten Unterbrechung des Ligaalltags aber offenbar wichtig, einfach mal nicht an die fehlenden Punkte zu denken. "Wir haben die Länderspielpause genutzt, um am Wochenende mal die Köpfe freizubekommen", teilte Trainer Tim Walter am Donnerstag auf der Pressekonferenz mit, um schnell anzufügen: "Wir sind dann aber in eine intensive Trainingswoche mit zwei Doppelschichten gestartet." Es sei schließlich "immer wichtig, die richtige Balance zu finden".
Der HSV-Coach weiß schließlich, dass mit dem SVS am Samstagabend (20.30 Uhr) im Hamburger Volksparkstadion ein Außenseiter gastieren wird - doch zugleich eben auch ein Team, das sich seit Jahren als sehr schwer bespielbar in der 2. Liga etabliert hat. Und ein Team, mit dem die Rothosen zuletzt eher nur unschöne Bekanntschaft gemacht haben: Die Sandhäuser um den früheren HSV-Profi Dennis Diekmeier, der am Samstag auch wieder in der Startelf stehen könnte, haben im Juni 2020 mit 5:1 im hohen Norden gewonnen - und auch in der vergangenen Saison dem HSV im Aufstiegsrennen am Hardtwald ein empfindliches 1:2 verpasst.
"Wir wollen abliefern"
"In dieser Liga ist jedes Spiel unangenehm", so Walter zu der Thematik, im deutschen Unterhaus eben auch als vermeintlich großer Traditionsklub nicht einfach durch die Liga marschieren zu können. "Wir haben Respekt vor dem Gegner, aber wir wissen auch, was wir können. Wir wollen abliefern - und ich habe jeden Tag den Ehrgeiz in meiner Mannschaft gesehen."
Deswegen gehe der 45-Jährige mit einem guten Gefühl ins Duell mit Sandhausen - und auch mit dem Gefühl, den natürlich dringend erforderlichen zweiten Saisondreier landen zu können. Wie genau das gelingen soll? "Wir wollen auf dem Feld die Last auf viele Schultern verteilen, wollen schwer auszurechnen sein. Die Jungs sollen viele Ankerpunkte auf dem Rasen haben. Aber wir wollen besonders in der Konterabsicherung besser werden." Darüber hinaus "geht es momentan darum, die Ausrichtung anzupassen, aber unseren Plan weiter zu verfolgen", so Walter abschließend. "Wir haben viele hungrige junge Spieler - und diesen Weg wollen wir mit allen Jungs weiter gehen."