Bundesliga

Pro und Contra: Sind Ausstiegsklauseln für Trainer legitim?

Pro und Contra

Sind Ausstiegsklauseln für Trainer legitim?

Haben beide ihre Ausstiegsklauseln genutzt: Marco Rose (li.) und Adi Hütter.

Haben beide ihre Ausstiegsklauseln genutzt: Marco Rose (li.) und Adi Hütter. picture alliance

Marco Rose wechselt im Sommer per Ausstiegsklausel nach Dortmund, und er wird in Gladbach im Sommer von Frankfurts Trainer Adi Hütter beerbt - ebenfalls per Ausstiegsklausel. Es ist eine Entwicklung, mit der sich immer mehr Bundesligisten auseinandersetzen müssen und die Frage aufwirft: Sind Ausstiegsklauseln für Trainer legitim?

Pro:

Wer aus Verträgen größtmögliche Sicherheit ableiten will, ist gut beraten, möglichst viele Eventualitäten schriftlich zu regeln. Der passende Zeitpunkt für einen Wechsel richtet sich im Profisport naturgemäß nicht nach langfristigen Laufzeiten, weder aus Klub- noch aus Trainersicht. Von einer Ausstiegsklausel profitieren beide. Der Coach kann eine womöglich einmalige Karrierechance nutzen. Der abgebende Verein erhält eine angemessene Entschädigung und wird nicht erpressbar. Den Impuls zur Trennung hemmen schließlich auch Verträge ohne Klausel nicht. Selbst bei Vorständen, siehe Frankfurts Fredi Bobic. Eine Ausstiegsklausel hätten in seinem Fall nachträglich alle Beteiligten als Segen empfunden.
(Thiemo Müller, Leiter der kicker-Südwest-Redaktion)

Contra:

Unerträglich sind schon Spieler, die das Vereinswappen küssen, um bei nächstbesserer Gelegenheit zu einem anderen Klub weiterzuwandern. Nun kommt diese oberflächliche, ja scheinheilige Mentalität auch bei Fußballlehrern verstärkt in Mode. Wie will ein Hauptverantwortlicher, der der Trainer ist, totale Hingabe verlangen, wenn er sich selbst festschreiben lässt, vorzeitig die Zusammenarbeit beenden zu können? Da geht es nicht um trockene Vertragsinhalte, sondern um das gelebte Bekenntnis zu einem Verein. Um Identifikation. Um Vorbildfunktion. Für Trainer, die Ausstiegsklauseln fordern, sollten sich die Klubs zu schade sein. Sie sind immer größer. Und dann kommt eben ein anderer.
(kicker-Chefreporter Karlheinz Wild)

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