Bundesliga

Silas und Führich: Garanten in Guirassys Schatten

VfB muss Abhängigkeit vom Torjäger reduzieren

Silas und Führich: Garanten in Guirassys Schatten

Knüpfen wieder an bessere Zeiten an: Die Stuttgarter Silas und Christian Führich.

Knüpfen wieder an bessere Zeiten an: Die Stuttgarter Silas und Christian Führich. IMAGO/HMB-Media

Man könnte nun beim VfB Stuttgart ziemlich viel über Serhou Guirassy sprechen und schreiben und man macht dabei ja auch nichts falsch. Acht Tore in vier Partien, das ist herausragend für den Franzosen, der für Guineas Nationalelf aufläuft.

Allerdings betonen sowohl Trainer Sebastian Hoeneß als auch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth immer wieder die Wichtigkeit seiner Nebenmänner und auch Guirassy selbst gilt als Teamspieler, als Persönlichkeit, die sich als Teil eines (zurzeit ziemlich erfolgreichen) Kollektivs begreift - was man nicht jedem Stürmer nachsagen kann.

Nichtsdestotrotz konnte man in der vergangenen Spielzeit, die der VfB erst in der Relegation mit dem Siegel "Klassenerhalt" versah, eine gewisse Abhängigkeit von dem 27-Jährigen feststellen. Als er beispielsweise weite Teile des Februars und März wegen einer Adduktorenverletzung verpasste, gelang dem VfB lediglich ein Sieg in sechs Partien ohne seinen wichtigsten Stürmer.

Zufall dürfte das kaum gewesen sein, zumal nicht wirklich ein anderer nachhaltig als Torjäger in die Bresche sprang in dieser Phase. Borna Sosa, mittlerweile in Diensten von Ajax Amsterdam, traf in jener Phase zwar doppelt - darunter war aber auch sein Schüsschen beim 1:2 auf Schalke, bei dem man dem damals im königsblauen Tor stehenden Ralf Fährmann mindestens einen halben Scorerpunkt gutschreiben durfte.

Ein Trio als Mutmacher

Das schlug sich dann am Saisonende auch statistisch nieder: Guirassy hatte elfmal getroffen (bei 22 Einsätzen), dann kam lange nichts und dann irgendwann Wataru Endo, der nun für den großen FC Liverpool aufläuft, Chris Führich und Silas mit je fünf Treffern (bei allerdings 33 respektive 30 Einsätzen).

Bundesliga, 5. Spieltag

In der laufenden Spielzeit haben die beiden Letztgenannten immerhin schon zweimal getroffen und das darf den Anhängern der Schwaben durchaus Mut machen, dass sie offensiv nicht mehr alleine auf Guirassy angewiesen sind. Zumal in Deniz Undav ein weiterer Angreifer mit Torjägerpotenzial leihweise unter Vertrag genommen wurde.

Führich und Silas knüpfen an bessere Zeiten an

Führich, der zudem auf zwei Vorlagen kommt, hat ja zumindest in der 2. Liga beim SC Paderborn mit 13 Toren 2020/21 schon unter Beweis gestellt, dass er auf eine zweistellige Trefferausbeute kommen kann. Der 25-Jährige, immer umtriebig auf dem linken Flügel, wirkte vergangene Saison nicht immer glücklich in der Entscheidungsfindung. Das hat der ehemalige Dortmunder deutlich verbessert.

Und auch Silas, dem in seiner bislang besten Bundesliga-Saison 2020/21 mit dem VfB elf Tore gelungen waren, wirkt, als könne er endlich wieder konstant an die Tage vor seinen schweren Verletzungen, einem Kreuzbandriss im März 2021 und einer Schulterluxation im Februar 2022, anknüpfen.

Beide haben das Zeug dazu, im Schatten Guirassys (wieder) zu Garanten zu erwachsen und können das schon an diesem Freitagabend im Duell mit dem SV Darmstadt 98 (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) unter Beweis stellen.

Benni Hofmann

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