Bundesliga

Siersleben: Erst vorneweg, jetzt hintendran

Heidenheims Verteidiger kämpft um seinen verlorenen Stammplatz

Siersleben: Erst vorneweg, jetzt hintendran

Verlor nach gutem Beginn seinen Stammplatz in Heidenheim: Tim Siersleben.

Verlor nach gutem Beginn seinen Stammplatz in Heidenheim: Tim Siersleben. IMAGO/Michael Weber

Aus Heidenheims Trainingslager im spanischen Algorfa berichtet Michael Pfeifer

Auch und gerade für Tim Siersleben begann diese Saison planmäßig und verheißungsvoll. Nach zwei Jahren auf Leihbasis verpflichtete Heidenheim den Verteidiger des VfL Wolfsburg für rund eine halbe Million Euro endgültig und stattete den 23-Jährigen mit einem neuen Dreijahresvertrag aus. Mit breiter Brust konnte der Innenverteidiger als Stammkraft die Herausforderung Bundesliga angehen, gleich das erste Spiel führte ihn zum Ex-Klub nach Wolfsburg (0:2).

Neun Spiele war Siersleben fester Partner von Nebenmann und Kapitän Patrick Mainka, doch dann wurde er Opfer der ersten und bislang einzigen Schwächephase des Aufsteigers, der erst gegen Augsburg (2:5) und dann zweimal in Folge in Gladbach erst in der Liga (1:2), dann im Pokal, (1:3) unterlag und dabei eine Reihe von Standardgegentore einstecken musste. Bei denen auch Siersleben nicht eben glücklich agierte. Mit Folgen.

Siersleben bleibt weiter positiv

"Der Trainer hat damals nach dem Gladbachspiel mit mir gesprochen und mir gesagt, dass jetzt erst mal ein anderer seine Chance bekommt mit Benedikt Gimber, der das auch sehr gut macht", muss auch Siersleben anerkennen.

"Für mich lief die Saison gemischt, zuletzt war ich hintendran, das ist natürlich nicht ganz glücklich, aber es ist einfach wichtig, das ich da keine negative Energie reinbringe, sondern weiter die positive Energie, die wir einfach brauchen. Das schaffen wir auch Jahr für Jahr, dass eben keine Egos, sondern die Mannschaft im Vordergrund steht."

Für mich lief die Saison gemischt, zuletzt war ich hintendran, das ist natürlich nicht ganz glücklich.

Tim Siersleben

Der 23-Jährige bleibt trotz des Rückschlages positiv. "Ich bin grundsätzlich einer, der immer lernt - aus den guten wie den schlechten Spielen. Das habe ich in der Vergangenheit immer gezeigt", betont der gebürtige Magdeburger, "auch vergangene Saison gab es mal eine Phase, in der ich nicht gespielt habe, da war es ähnlich. Sechs, sieben Spiele in der Hinrunde. Aber auch da habe ich schnell gelernt. Wann ich das jetzt wieder zeigen darf, werden wir sehen."

Feilen an Zweikampfverhalten, Robustheit und Cleverness

Konkurrent Gimber hat sich mit guten Leistungen festgespielt, und gerade in der Innenverteidigung wird ohnehin eher selten rotiert oder gewechselt. Also feilt Siersleben an seinen Defiziten, um den Druck und seine Chancen zu erhöhen.

"Etwa im Zweikampfverhalten und in der Robustheit, das war als ich nach Heidenheim kam der Fall, das ist es jetzt auch noch", sinniert Siersleben. "Auch im Spiel mit dem Ball, eigentlich meine Stärke, sollten noch weniger Fehler passieren, auch die Cleverness in einigen Situationen, um dagegenzuhalten, wenn die Spieler, die nun in der 1. Liga nicht unbedingt die Kopfballmonster sind, aber dennoch ihren Körper sehr gut bringen."

Gute Ausgangsposition, aber noch nicht geschafft

Es ist ein Gewöhnungs- und Reifeprozess. "Ich fühle mich nicht weit weg und warte auch meine Chance, zu zeigen, dass ich es auch besser kann."

Um auch wieder im Wettkampf seinen Beitrag zum Klassenerhalt beizutragen. Das könnte allerdings noch dauern. "Wir sind in einer guten Ausgangsposition, aber geschafft haben wir noch gar nichts", so schätzt Siersleben die Lage des FCH ein.

"Der Vorsprung sieht zumindest gut aus, aber wer denkt, das ist schon die halbe Miete, ist auf dem falschen Weg. Wir müssen gleich in den ersten Spielen wieder weitermachen, wo wir aufgehört haben. Bevor es nicht tatsächlich geschafft ist, darf man nicht daran denken."

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