Bundesliga

Seiferts Kernbotschaft in 50+1-Debatte: 36 Klubs, nicht 33+3

DFL schwört ihre Mitglieder auf ein gemeinsames Interesse ein

Seiferts Kernbotschaft: 36 Klubs - nicht 33 plus 3

Ist auf eine Gesamtlösung aus: Christian Seifert.

Ist auf eine Gesamtlösung aus: Christian Seifert. imago images/Revierfoto

Die Kernbotschaft des Tages, die im Sitzungsverlauf auch von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im Namen des Präsidiums gegenüber dem Plenum vertreten wurde: Die Deutsche Fußball-Liga bestehe aus 36 Klubs - und nicht aus 33 plus 3.

In der vorläufigen rechtlichen Einschätzung des Bundeskartellamts waren die Förderausnahmen für die 100-prozentigen Konzerntöchter Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sowie für die von Dietmar Hopp alimentierte TSG Hoffenheim beanstandet worden.

Was wiederum manche Hardliner in Reihen der Konkurrenzvereine offenbar zum Anlass nahmen, mehr oder weniger laut über die Möglichkeit eines Lizenzentzugs für das genannte Trio nachzudenken. Entsprechende Forderungen oder gar Anträge gab es am Mittwoch aber nicht.

Dank einer Initiative mehrerer großer Traditionsvereine, über die der kicker am Dienstag exklusiv berichtete, waren letztlich doch alle 36 DFL-Mitglieder auf ein gemeinsames Interesse eingeschworen: Die Sicherung des Betriebsfriedens, der dem Gesamtprodukt Bundesliga und damit auch jedem einzelnen Klub dient.

Eine Abschaffung von 50+1 steht nicht zur Debatte

Diskutiert wurde das emotional aufgeladene Thema am Mittwoch so gut wie gar nicht. Offenbar haben auch die schärfsten Kritiker der Ausnahmeregelungen erkannt: Sähen sich Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim gezwungen, den Klageweg zu beschreiten, würde die 50+1-Regel von einem EU-Gericht mit hoher Wahrscheinlichkeit komplett gekippt.

Im Gegenzug ließen die von den Ausnahmen begünstigten Klubs erkennen: Auch sie sind, wie alle anderen, an einer Lösung unter Beibehaltung von 50+1 interessiert.

Bestrebungen, diese Regel generell anzugreifen, gibt es aktuell nicht. Eine rechtssichere Kompromisslösung auszugestalten, obliegt nun dem DFL-Präsidium in Gesprächen mit dem Bundeskartellamt.

Ein denkbares Modell wäre, dass die begünstigten Klubs gewisse, für sie verkraftbare Kompensationen leisten müssten, beispielsweise im Zusammenhang mit Verteilung der TV-Gelder. Konkrete Ansätze in eine solche oder ähnliche Richtung gilt es aber nun erst einmal zu erarbeiten.

Michael Ebert/Thiemo Müller

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