Bundesliga

Schwolow: "Jetzt bin ich wieder gefragt"

Schalke: Balanta bricht das Training ab

Schwolow: "Jetzt bin ich wieder gefragt"

Rückt nach Fährmanns Ausfall wieder zwischen die Schalke-Pfosten: Alexander Schwolow.

Rückt nach Fährmanns Ausfall wieder zwischen die Schalke-Pfosten: Alexander Schwolow. IMAGO/RHR-Foto

Schalke 04 muss gegen den SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf mehrere Spieler definitiv verzichten. Cedric Brunner hat sich gegen Hertha BSC (5:2) schwerer an der Schulter verletzt, bei Tim Skarke musste eine Risswunde am Knöchel genäht werden, Ralf Fährmann droht wegen eines Faserrisses im Adduktorenbereich sogar das Saison-Aus, zudem kommt die Partie im Breisgau für Abwehrboss Maya Yoshida (Faserriss) zu früh. Tom Krauß ist gelbgesperrt. Möglicherweise muss die Ausfallliste jetzt noch um einen weiteren Namen ergänzt werden.

Eder Balanta musste am Mittwoch das Training abbrechen, er konnte den Weg in die Kabine nicht selbst zurücklegen, musste mit dem Golfcart gefahren werden. Wie schwer das Knie des Defensivspielers im Übungsspiel in Mitleidenschaft gezogen wurde, steht noch nicht fest.

Schwache Bilanz im Schalke-Tor

Die Königsblauen müssen als Kollektiv versuchen, die vielen Ausfälle zu kompensieren. Alexander Schwolow ist guter Dinge, dass der Mannschaft das gelingt. Er wird selbst Teil der Startelf sein, vertritt bis auf Weiteres Fährmann, der ihm, wie Schwolow es am Mittwoch formulierte, "extrem leidtut". Fährmann habe es in der bisherigen Rückrunde "super gemacht" - nun muss Schwolow es Fährmann gleichtun.

Ob es gelingt? Der Blick in die Saisonhistorie verheißt nichts Gutes. Während Fährmann in 935 Einsatzminuten nur neun Gegentore kassierte, musste Schwolow in 1585 Einsatzminuten 43 Gegentore hinnehmen, 41 davon in der Hinserie. Fährmann, der nur einmal patzte (beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart), wehrte starke 80 Prozent aller Torschüsse ab, Schwolow lediglich 59,4.

Schwolow richtet den Blick nach vorne

Schwolow will sich davon nicht beunruhigen lassen. Selbstverständlich habe er mit Blick auf die Hinserie "ein paar negative Momente im Kopf", gesteht er, aber denen werde kein Platz eingeräumt: "Es gab auch viele positive Dinge."

Eine positive Grundhaltung hat Schwolow stets versucht beizubehalten, auch Trainer Thomas Reis lobte den 30-Jährigen nach dem 5:2 gegen Hertha BSC dafür, im Training "nie aufgegeben" zu haben. Schwolow sagt: "Ich war ein paar Spiele nicht gefragt, jetzt bin ich wieder gefragt. Ich brenne immer auf meine Einsätze, will immer spielen. Man darf sich niemals ausruhen, auch nicht, wenn man mal in der zweiten Reihe ist."

Keeper hält an seiner Serie fest

Für Schwolow bietet sich unerwartet die Chance, in dieser Saison doch noch einmal zu zeigen, was in ihm steckt. Das kommt der Leihgabe aus Berlin nicht ungelegen - Schwolow besitzt bei Hertha BSC zwar noch einen bis 2025 gültigen Anschlussvertrag, doch sicher ist es noch lange nicht, dass der Wiesbadener seine Karriere auch in der Hauptstadt fortsetzt.

Bevor sich die Zukunft des Torwarts klärt, will er nun erst einmal dazu beitragen, dass Schalke eine Zukunft in der 1. Liga hat. "Von unseren sechs Spielen absolvieren wir fünf gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte", weiß Schwolow: Bayern, Leipzig, Frankfurt, Mainz und Freiburg. Nur Bremen rangiert nicht in den Top 10. Schwolow hat trotzdem Hoffnung. "Zum Ende einer Saison geht immer mal ein Fenster auf, vielleicht sind die Großen mit ihren Zielen dann schon durch", sagt der Ex-Freiburger, der betont: "Ich bin in meiner Karriere noch nie abgestiegen. Und das soll auch so bleiben."

Toni Lieto

FC Schalke 04 - Hertha BSC Berlin

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