Bundesliga

Trainer-Legende Jupp Heynckes übersteht Herz-Operation

77-Jähriger wieder auf dem Weg der Besserung

"Schwerwiegender Eingriff": Trainer-Legende Jupp Heynckes übersteht Herz-Operation

Überstand eine Herz-OP: Jupp Heynckes.

Überstand eine Herz-OP: Jupp Heynckes. imago images / Jan Huebner

"Das WM-Finale war der Härtetest", sagt er mit schon wieder festerer Stimme. Vor zwei Wochen klang sie noch dünner und hörte sich schleppender an. Heynckes war seinerzeit soeben aus der Düsseldorfer Uniklinik nach Hause gekommen.

Dort waren ihm Mitte November von Professor Dr. Artur Lichtenberg bei einer dringend erforderlichen Herzoperation mehrere Bypässe gelegt worden, zwei Arterien in der Brust hatten sich verschlossen. Rund zwei Wochen lag der Patient auf der Wach- und Intensivstation. "Das war die schlimmste Zeit meines Lebens", sagt Heynckes, zeit seines Lebens ein Kämpfer, "ich konnte nicht schlafen, die Zeit vergeht nicht, es war ein Martyrium."

Sein Hausarzt und Freund Dr. Heinz Hermann-Aretz sowie der Kardiologe Dr. Robert Zabrocki vom Elisabeth-Krankenhaus in Mönchengladbach-Rheydt hatten Heynckes' Beschwerden richtig diagnostiziert und dringend notwendige Schritte eingeleitet. "Mit einem solch schwerwiegenden Eingriff rechnet man dann aber doch nicht", sagt Heynckes heute und möchte sich nachdrücklich "bei allen Ärzten und dem gesamten Personal, das mich betreut hat, herzlich bedanken".

Gesundheitliche Probleme erklären Vieles

Außerdem erklärt sich aus dieser Krankengeschichte, warum sich Heynckes zuletzt und gerade während der WM so sehr zurückziehen hatte müssen. Die Verabschiedung von Rudi Völler und die von Claudio Pizarro hatte er absagen müssen, die gesundheitlichen Probleme ließen seine Anwesenheit nicht zu.

Für den einstigen Fußballprofi und 39-maligen Nationalspieler, der 1972 Europa- und 1974 Weltmeister wurde, der als Trainer Real Madrid 1998 zum Triumph in der Champions League und den FC Bayern 2013 zum Triple-Gewinn dirigierte sowie in seiner über 50 Jahre währenden Karriere im Fußball viermal deutscher Meister und einmal DFB-Pokalgewinner wurde, steht nun die Reha an. Leichtes Spazierengehen ist schon möglich.

Und auch ein bisschen WM hat er sich auch gegönnt. Nach dem 2:1-Sieg der Argentinier im Achtelfinale gegen robuste Australier sagte er zu seiner Frau Iris: "Ich glaube, Argentinien wird Weltmeister." Nach dem Triumph der Albiceleste freute er sich mit den neuen Champions. Lionel Messis starke WM begründet er mit der Persönlichkeit des Superstars. "Messi spürt, dass ihn die jungen Spieler bewundern und lieben, dafür dankte er der Mannschaft mit guten Leistungen", erklärt der Erfolgstrainer. "Er ist wie der Papa mit seinen Söhnen."

Karlheinz Wild

Jupp Heynckes' einmalige Karriere