Bundesliga

Schwarz fordert auf Schalke "Haltung und Klarheit"

Richter und Ngankam sind Optionen für die Startelf

Schwarz fordert auf Schalke "Haltung und Klarheit"

Sandro Schwarz (re.) steht mit Hertha BSC vor einem richtungsweisenden Spiel auf Schalke.

Sandro Schwarz (re.) steht mit Hertha BSC vor einem richtungsweisenden Spiel auf Schalke. picture alliance/dpa

Worum es am Freitagabend in der Schalker Arena geht, weiß Sandro Schwarz sehr genau. "Es ist ein sehr wichtiges Spiel", sagt der Hertha-Coach, wohlwissend, dass ein Sieg beim Tabellenletzten Hertha einerseits drei weitere Punkte und möglicherweise in der Tabelle Fortschritt brächte - aber auch auf die Psyche seiner Akteure positive Auswirkungen haben würde. Auf der anderen Seite wäre Hertha im Falle einer Niederlage bei den Gelsenkirchenern selbst Tabellenletzter.

Bei aller Bedeutung der Partie sieht Schwarz in dem Kräftemessen am Freitag auch "eine Riesenchance" für sein Team. Um diese zu nutzen, fordert Schwarz von seiner Mannschaft einen Mix - aus Emotionalität und Fokus auf die fußballerischen Inhalte. Wichtig sei es "einen klaren Kopf zu behalten", auch wenn die Partie extrem wichtig und nicht nur auf dem Platz "eine hitzige Atmosphäre" (Schwarz) zu erwarten ist.

Ganz und gar, weil die Anhänger beider Klubs eine historische bedingte innige Abneigung verbindet. "Haltung und Klarheit" fordert der 44-Jährige. Und dass es bei den Inhalten bleibt. Inhaltlich bleiben heißt wiederum für den Trainer der Berliner, dass seine Mannschaft einerseits "Stabilität gegen den Ball" braucht, auf der anderen Seite aber "mit Einfachheit" und Mut in Ballbesitz agieren muss. Den Kontrahenten erwartet Schwarz sehr aggressiv, zudem "mannorientiert", weswegen Hertha nach Meinung von Schwarz "in Ballbesitz Spieler braucht, die Eins-gegen-eins auflösen können".

Mit Blick auf Qualitäten im Eins-gegen-eins dürfte eventuell Marco Richter wieder eine Chance bekommen. Der Offensivallrounder, der bei Schwarz zuletzt rechter Schienenspieler war und nach seiner Gelbsperre gegen Leipzig (0:1) als Joker zum Zug kam, könnte den Vorzug vor dem defensiv orientierteren Jonjoe Kenny erhalten, auch wenn der Engländer gegen Leipzig eine ordentliche Leistung ablieferte.

Auch Jessic Ngankam, der zuletzt in Freiburg (1:1) und gegen Leipzig als Joker frischen Wind brachte (und in Freiburg den Ausgleich erzielte), wäre eine Option für den Angriff, in dem Wilfried Kanga gegen Leipzig nicht überzeugen konnte. Verzichten muss Schwarz neben den Langzeitverletzten Kelian Nsona (Aufbautraining nach Knieverletzung) und Chidera Ejuke (Aufbautraining nach Bänderverletzung im Knie) auch noch auf Jean-Paul Boetius. Der trainiert nach seiner Schulterverletzung wieder individuell, aber die Partie auf Schalke kommt noch zu früh.

Andreas Hunzinger