Bundesliga

Kölns neuer Keeper Schwäbe: "Das ist fordernd und fördernd"

Köln: Baumgart kriegt Beifall - Neuer Keeper als Horns Herausforderer

Schwäbe: "Das ist fordernd und fördernd"

Marvin Schwäbe betritt beim 1. FC Köln viel Neuland.

Marvin Schwäbe betritt beim 1. FC Köln viel Neuland. picture alliance / Geisler-Fotopress

Ein paar Jahre ist Marvin Schwäbe (26) nun auch schon im Geschäft und dies zuletzt als Stammkeeper des dänischen Meisters Brönby IF sehr erfolgreich. Doch was da am Montag im Stadion des SV Aasen – der Trainingsstätte des 1. FC Köln in Donaueschingen – passierte, das hatte auch der 26-jährige Neuzugang noch nicht erlebt. Trainer Steffen Baumgart, ohnehin am Spielfeldrand ständig unterwegs, zeigte sich während einer Spielform mit einer Mannschaft nicht zufrieden und brüllte seinen Frust sekundenlang hinaus: "Ihr lauft zwei Minuten nur hinterher. Das tut weh. Traben reicht nicht!" Parallel dazu wurde es von Sekunde zu Sekunde leiser im Stadion, die rund 150 Fans hielten förmlich den Atem an und als Baumgart seine Schimpfkanonade beendet hatte, klatschten die Anhänger dem Trainer begeistert Beifall.

Es scheint, als ändere sich tatsächlich etwas beim 1. FC Köln. Baumgart wirkt nach zwei Wochen Vorbereitung unvermindert als "Hallo wach" für die Spieler, die hohe Intensität verschrieben bekommen und genau die ihrem Trainer auch zeigen. Dabei mimt der nicht den bösen Buben, er überzeugt durch Glaubwürdigkeit und nicht selten legt er dem Spieler, den er gerade lautstark korrigiert hat, sofort den Arm um die Schulter, die Situation wird geklärt, Sekunden später wird meist gelacht.

"Es war anstrengend heute", gestand denn auch Schwäbe, für den Köln Neuland bedeutet: "Was wir hier machen, ist fordernd und fördernd." Der Torhüter ist geholt worden als "Herausforderer für Timo Horn", eine Rolle, die er akzeptiert, aber als Wettkampf interpretiert: "Für mich geht es nur darum, mich zu zeigen und meine Leistung zu bringen. Timo ist schon Jahre hier, es wird nicht einfach. Aber ich schaue einfach, dass ich mein Bestes gebe. Was am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen."

In Köln wäre er fast bereits vor einem Jahr gelandet. Damals scheiterte der Transfer an der Ablöseforderung von Bröndby. Nun vollzog er den Wechsel vom dänischen Meister zum Bundesliga-Kellerkind. Warum? "Ich wollte nach einer sehr, sehr guten Zeit in Kopenhagen zurück nach Deutschland. Köln ist ein super Klub in einer schönen Stadt, man hat mir eine Perspektive aufgezeigt und dafür habe ich mich entschieden."

Schwäbe gibt auch familiäre Gründe für seine Rückkehr nach Deutschland an

Statt Europacup auf der Bank beim Abstiegskandidaten – warum macht man das? "Ich war jetzt drei Jahre im Ausland, im November kommt der Nachwuchs, da wollten wir zurück nach Deutschland, näher zur Familie", erklärt der gebürtige Hesse, der 2017 als Reservekeeper mit der deutschen U 21 unter Stefan Kuntz Europameister wurde.

Seit seiner Verpflichtung hat sich einiges geändert beim FC, Sportchef Horst Heldt und Torwart-Trainer Andreas Menger, die ihn geholt hatten, sind nicht mehr da. "Das ist Fußball", sagt Schwäbe, für den sich die Voraussetzungen allerdings nicht groß verändert haben. Die Arbeit mit Mengers Nachfolger Uwe Gospodarek macht Spaß, "das Training ist super, ich kann mich weiterentwickeln, das ist die Hauptsache."

Frank Lußem

Das wurde aus den U-21-Europameistern von 2017