2. Bundesliga

FC St. Paulis Trainer Schultz lebt die Rivalität mit Charme

St. Pauli geht mit guten Erinnerungen und Hartel ins Derby

Schultz lebt die Rivalität mit Charme

St. Paulis Trainer Timo Schultz schiebt dem Hamburger Stadt-Rivalen die Favoritenrolle zu.

St. Paulis Trainer Timo Schultz schiebt dem Hamburger Stadt-Rivalen die Favoritenrolle zu. imago images/Christian Schroedter

Vor seinem dritten Duell als Cheftrainer aber betont der 43-Jährige: "Wir können uns für die letzten Spiele nichts mehr kaufen. Es ist eine neue Saison, es ist auf beiden Seiten neues Personal."

Dass die jüngsten Erlebnisse bei den erfolgreichen Stadt-Meisterschaften indes in der Vorbereitung auf den Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine Rolle spielen können, verhehlt Schultz nicht. "Wir erinnern uns natürlich an die Gefühle, die wir nach dem Sieg hatten."

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Schultz: "Natürlich sind sie in der 2. Liga ein Aufstiegs-Favorit"

Der Coach plant den Wiederholungsfall, obwohl er dem Rivalen die Favoritenrolle zuschiebt, ohne ihn beim Namen zu nennen. Wenn Schultz, seit 2005 am Millerntor und damit längst ein echter St. Paulianer, über den Nachbarn redet, dann spricht er nicht über den "HSV", sondern über "Hamburg" - und über deren Rolle als Aufstiegsfavorit. "Ich bin nicht dafür zuständig, die Saisonziele unseres Stadtnachbarn auszurufen, aber natürlich sind sie in der 2. Liga ein Aufstiegs-Favorit. Ich denke, wer etwas anderes behauptet, der mag Hamburg nicht!" Pikanterie am Rande: Bei der Umfrage unter allen Zweitliga-Trainern für das kicker-Sonderheft nannte Schultz vor wenigen Wochen Werder, Schalke und Heidenheim als seine drei Aufstiegs-Anwärter …

Schultz: "Unsere Stadt ist groß genug für uns zwei"

Schultz lebt die Rivalität zwischen den beiden Nachbarn auf eine charmante Art und Weise. Vor dem letzten Duell, einem 1:0 im Frühjahr, hatte er mit seinen Kindern auf dem Spielplatz einen Jungen im HSV-Trikot angesprochen und herausgefordert, das Derby per Elfmeterschießen vorzuempfinden. Mit dem Hinweis: "Wer hier gewinnt, siegt auch im richtigen Spiel." Schultz gewann. Auf dem Spielplatz. Und am Millerntor. "Wir wollen die Rivalität auf dem Platz ausleben", sagt er, "gern auch in hitziger Atmosphäre." Weil für ihn beide Klubs ihren Platz haben. "Unsere Stadt ist groß genug für uns zwei."

Wie groß St. Pauli inzwischen ist, wird auch der Freitag zeigen. Dass der Millerntor-Klub erstmals nicht als Underdog in die Partie geht, liegt nicht allein daran, dass er amtierender "Stadtmeister" ist, sondern vielmehr auch in der Entwicklung begründet. Die Verpflichtung von Bielefelds Marcel Hartel ist ein weiteres Zeichen für die sportliche Annäherung beider Klubs. Mit dem aufstiegserprobten 25-jährigen Mittelfeldspieler hat St. Pauli seinen ohnehin ausgewogen besetzten Kader nochmals verstärkt. Und Hartel dürfte schon Freitag zumindest zum Aufgebot zählen. "Ich werde die zwei Einheiten abwarten", sagt Schultz, "aber kategorisch ausschließen werde ich es  nicht."

Sebastian Wolff

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