Bundesliga

VfL Wolfsburg: Lovro Majer gegen Heidenheim in der Startelf?

Wolfsburgs Trainer über den Neuzugang: "Er sieht Sachen, die nicht jeder sieht"

Schon gegen Heidenheim? Kovac öffnet Majer die Tür zur Startelf

Wird mitunter "neuer Modric" genannt: Lovro Majer.

Wird mitunter "neuer Modric" genannt: Lovro Majer. uneingeschränkt

Die Vorbereitung sei immens wichtig, betonen Trainer logischerweise immer wieder. Die Spieler werden, ganz besonders unter Niko Kovac, fitgemacht für die bevorstehenden Aufgaben, Abläufe im Spiel werden wochenlang in Trainings und Tests einstudiert. Neuzugängen wird Zeit eingeräumt, um sich an die neuen Kollegen, das neue Umfeld, die neue Spielidee zu gewöhnen. Doch es gibt Ausnahmen.

Harry Kane, der neue Topstar der Liga, kam bei den Bayern schon am Tag nach seiner Verpflichtung im Supercup gegen Leipzig (0:3) zum Einsatz, wenngleich der Ertrag angesichts von nur drei Ballkontakten des prominenten Jokers gen null ging. Der VfL Wolfsburg hat nun drei Tage vor dem Saisonstart seinen Königstransfer getätigt: Lovro Majer kam für 25 Millionen Euro von Stade Rennes - und ist schon ein Mann für die Startelf, die sich eigentlich in den Wochen zuvor herausgebildet hat?

Trainer Kovac jedenfalls schließt einen Einsatz von Beginn an gegen Heidenheim für den 25-Jährigen nicht aus, zumal Majer körperlich offenbar keine Defizite aufweist. "Er hat die volle Vorbereitung mit Stade Rennes hinter sich, er hat genügend Minuten gesammelt, um von Beginn an auflaufen zu können."

Kovac: "Man kann ihn nicht auf eine Position festnageln"

Obendrein sieht der Coach in seinem Landsmann jenen Ausnahmespieler, dem er offenbar die schnelle Anpassung an das Wolfsburger Spiel und die Bundesliga zutraut. Kovac: "Lovro ist am Ball sehr stark, hat viele gute Ideen, sieht Sachen, die nicht unbedingt jeder sieht. Wir werden von ihm im Mittelfeld einen ganz großen Impact bekommen." Schon am Samstag gegen den Aufsteiger? "Ob er startet oder von der Bank kommt, das lasse ich mir noch offen. Das werden wir in den nächsten zwei Tagen eruieren."

Im gewohnten Wolfsburger 4-3-3-System ist über kurz oder lang eine Rolle als offensiver Achter für den drittteuersten Transfer der Vereinsgeschichte vorgesehen. Kovac beschreibt seinen Wunschspieler so: "Er ist sehr kreativ, fordert immer den Ball, auch unter Bedrängnis. Er hat ein sauberes, sehr feines Passspiel, er ist durch und durch ein technisch starker Spieler. Man kann ihn nicht auf eine Position festnageln. Er ist flexibel, laufstark. Er kann sich an Orten aufhalten, die vom Grundsystem nicht so ausschauen, als ob er dort spielt. Er sucht den Ball, möchte Verantwortung übernehmen."

Zudem verfüge der Neue über "einen guten linken Fuß, mit seinen Standards kann er uns sehr helfen". Majer, der bis 2028 unterschrieb, soll zu einem neuen Kopf der Wolfsburger Mannschaft werden, und das möglichst schnell. "Wir haben uns sehr um ihn bemüht", streicht Kovac heraus, "er kann und soll hier eine wichtige Rolle spielen."

Im Gegensatz zu manch anderen, für die sich die Situation nicht erst durch die Majer-Verpflichtung nicht positiv entwickelt hat. Bei Aster Vranckx, so die Erwartung, kommt Bewegung in seinen angestrebten Wechsel zur PSV Eindhoven, sobald Ibrahim Sangaré die Niederländer verlässt. Maximilian Philipp darf den VfL ebenso verlassen, auch Linksverteidiger Nicolas Cozza könnte sich noch verabschieden. Kovac sagt: "Es wird vielleicht noch das eine oder andere an Abgängen geben. Wir sind im Moment ziemlich viele, jeder Einzelne möchte spielen, aber man wird nicht jeden Einzelnen glücklich machen können."

Und auch auf der Zugangsseite wird noch etwas passieren, vor allem im Sturm, wo der erneut am Knie verletzte Lukas Nmecha ein Fragezeichen-Kandidat bleibt. "Wir gucken immer noch, was der Markt hergibt", erklärt Kovac, "aber da möchte ich keine bestimmte Position definieren." In der Innenverteidigung ist nach dem Abgang von Micky van de Ven zu Tottenham Hotspur aktuell kein weiterer Zugang geplant, zumal sich bei den wechselwilligen Maxence Lacroix und Sebastiaan Bornauw bislang keine Option ergeben hat.

Thomas Hiete

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