Bundesliga

Schmidts Lob für "lauten" Svensson: "Keine leere Worte"

Sportdirektor analysiert die zwei Mainzer Gesichter

Schmidts Lob für "lauten" Svensson: "Keine leere Worte"

"Bo war laut": Mainz-Trainer Bo Svensson in Gladbach, hier mit Torschütze Karim Onisiwo.

"Bo war laut": Mainz-Trainer Bo Svensson in Gladbach, hier mit Torschütze Karim Onisiwo. IMAGO/Uwe Kraft

Zwei Gesichter zeigen die Profis von Trainer Bo Svensson in dieser Saison ganz generell. Zwischen den Auftritten vor heimischer Kulisse (30 Punkte aus 14 Spielen) und auf fremdem Platz (acht Zähler in 13 Partien) liegen beim 1. FSV Mainz 05 Welten. Beim jüngsten 1:1 in Gladbach schufen die Rheinhessen einen solchen Kontrast am Sonntagabend gar binnen ein derselben Partie.

45 typischen Auswärtsminuten folgte eine zweite Hälfte, in der sich Moussa Niakhaté und Kollegen im Borussia-Park förmlich wie zuhause fühlten. Insofern unterm Strich ein gelungener Auftakt der in dieser Woche laufenden Auswärtstrilogie, verbunden freilich mit der logischen Forderung von Sportdirektor Martin Schmidt: "Dieses Zweite-Halbzeit-Gesicht muss mit nach Augsburg und nach Köln. Sonst gibt es nichts zu holen."

Burkardts Einwechslung bringt Aggressivität und Tiefe

Das Problem in Gladbach vor der Pause: "Wir waren zu respektvoll", urteilt Schmidt, "wir müssen einfach in die Zweikämpfe kommen, Druck auf den Gegner kriegen." Ein Schlüssel am Sonntag: Svenssons Kabinenansprache vor dem Wiederbeginn. "Bo war laut", berichtet Schmidt, "aber nicht, um zu lärmen. Es waren keine leere Worte, sondern jedes Wort hat gesessen. Er hat auch ein, zwei Spieler direkt angesprochen. Danach wurden die Dinge besser umgesetzt."

Einen zusätzlichen Beitrag leistete die Einwechslung von Angreifer Jonathan Burkardt (nach Muskelverhärtung zunächst auf der Bank) für den Sturmrivalen Marcus Ingvartsen. "Johnny hatte das Glück, in eine andere Statik hineinzukommen", analysiert Schmidt, "aber er ist auch ein anderer Spielertyp als Marcus: Giftig im Anlaufen, und er gibt uns die Tiefe, um hinter die Kette zu kommen."

Onisiwo freut sich auf "dreckiges" Augsburg-Spiel

Was folgte, war streckenweise ein Mainzer "Powerplay", wie Routinier Stefan Bell formuliert, der zudem nachvollziehbar einschätzte: Hätte Gladbachs Keeper Yann Sommer "nicht so einen überragenden Tag erwischt, hätte es für uns zum Sieg gereicht". Der dritte Auswärtsdreier der Saison soll nun am Mittwoch beim Nachholspiel in Augsburg folgen. Dabei sei ihm, so Bell, "die Auswärtsnummer scheißegal. Ich will einfach da gewinnen."

Gegen die ebenfalls körperbetonten Gastgeber, prophezeit 1:1-Torschütze Karim Onisiwo, "wird es noch ein bisschen dreckiger werden, mit noch mehr Intensität". Beim robusten Österreicher scheint aber genau das umso größere Vorfreude zu wecken: "Das nehmen wir gerne an." Die Rückkehr des in Gladbach Gelb-gesperrten Abräumers Dominik Kohr kommt da an dessen alter Wirkungsstätte gerade recht.

Thiemo Müller

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