Bundesliga

Schlotterbecks warme Worte für Flekken, den SC und die Fans

BVB-Profi traut seinem Ex-Klub "sehr viel zu" und schwärmt vom "Hexenkessel"

Schlotterbecks warme Worte für Flekken, den SC und dessen Fans

Hat warme Worte für den Ex-Klub übrig: Nico Schlotterbeck.

Hat warme Worte für den Ex-Klub übrig: Nico Schlotterbeck. IMAGO/Kirchner-Media

Die Erleichterung beim Nationalspieler war spürbar. Eine anspruchsvolle Partie hatten Schlotterbeck und Borussia Dortmund letztlich mit 3:1 gewonnen. Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem BVB-Erfolg aus. "Sie haben uns teilweise sehr gut bespielt, waren teilweise echt feldüberlegen, vielleicht gewinnen sie auch, wenn Flekki den Fehler nicht macht. Das weiß man nicht, aber so ist Fußball", meinte Schlotterbeck.

Die Freiburger Erfolgsgaranten

Flekki ist der Spitzname von Mark Flekken. Der niederländische Torhüter ist in der vergangenen Saison fast parallel zu Schlotterbeck durchgestartet, feierte 2021/22 ebenso sein Debüt in der Nationalmannschaft und war wie der Innenverteidiger ein großer Garant für die lange Zeit so stabile Freiburger Defensive. Einziger Unterschied: Flekken blieb beim SC und muss schon am zweiten Spieltag einen dicken Patzer verdauen, nachdem er vorige Saison nur beim 1:4 gegen Bayern in der Rückrunde eine schlechte Leistung gezeigt hatte.

Bundesliga, 2. Spieltag

Am Freitag ließ er beim Stand von 1:0 in der 77. Minute einen harmlosen Distanzschuss von Jamie Bynoe-Gittens durch seine Finger ins Netz flutschen. Durch den Ausgleichsschock verlor der SC komplett seine Linie. Zuspruch gab es nicht nur von den Freiburger Kollegen und Fans, sondern auch vom ehemaligen Mitspieler. "Flekki ist ein Top-3-Torhüter in Deutschland, der kann das ab. Er hat letztes Jahr ein brutales Jahr gehabt, er kam wieder gut in die Saison, er kriegt das hin", stuft Schlotterbeck den SC-Keeper hoch ein. In der kicker-Winterrangliste 21/22 landete der 1,94-Meter-Mann tatsächlich auf Platz zwei der Internationalen Klasse hinter Manuel Neuer, sah nun allerdings schon in der ersten Pokalrunde in Kaiserslautern bei einem Gegentor aus etwa 55 Metern unglücklich aus. Sein großes Leistungsvermögen muss Flekken nun wieder verlässlich abrufen.

Schlotterbeck freut sich über wachsende Freiburger Fan-Base

Von einem starken Schlussmann geht Schlotterbeck offenbar aus, traut er seinem Ex-Klub doch "sehr viel zu." Es sei "sehr viel möglich für die Mannschaft, weil sie eingespielt ist und eine Breite im Kader hat, die vielleicht noch besser ist als letztes Jahr". Als beflügelnden Faktor sieht Schlotterbeck das neue Europa-Park-Stadion mit 34.700 Plätzen: "Es ist ein Hexenkessel. Teilweise habe ich mein eigenes Wort nicht verstanden, das macht Freiburg aus, weil über die letzten Jahre die Fan-Base brutal gewachsen ist. Der Auswärtsblock ist oft voll. Das freut mich für die Jungs, das haben sie verdient."

Der Linksfüßer ist sehr gespannt auf die Entwicklung beim Sport-Club. Man müsse zwar schauen, wie das Team von Christian Streich die Dreifachbelastung durch die Teilnahme an der Europa League meistere, aber auch in diesem Punkt sieht Schlotterbeck gute Aussichten: "Das kriegen sie hin, weil sie ein gutes Trainerteam und eine gute Breite im Kader haben."

Eine Menge warmer Worte des Rückkehrers, der sich mit seinem harten und risikoreichen Einsteigen gegen Ritsu Doan im Spiel zwischenzeitlich großen Ärger von Streich und Co. eingehandelt hatte. Komplimente für den Gegner gehen im Gefühl des eigenen Sieges naturgemäß leichter über die Lippen, aber bei Schlotterbeck ist davon auszugehen, dass sie vollkommen ernst gemeint sind. Jetzt ist es an den SC-Profis die Einschätzung ihres früheren Teamkollegen zu bestätigen und sich nicht vom Lob einlullen zu lassen. Davor hatte Streich prompt nach dem 1:3 gewarnt.

Carsten Schröter-Lorenz

Eine glatte 1 und drei Joker: Die kicker-Elf des 2. Spieltags