Bundesliga

Schick vor Comeback: Warum sein zweiter Anlauf sitzen muss

Torjäger in Bremen vor Rückkehr ins Aufgebot

Schick vor Comeback: Warum sein zweiter Anlauf sitzen muss

Gibt bald sein Comeback und Bayer knüpft daran hohe Erwartungen: Patrik Schick

Gibt bald sein Comeback und Bayer knüpft daran hohe Erwartungen: Patrik Schick IMAGO/Sven Simon

Noch arbeitet Patrik Schick abseits der aufgrund der 20 (!) Länderspielabstellungen äußerst übersichtlichen Leverkusener Trainingsgruppe. Doch nur noch in dieser Woche schuftet der 27-Jährige mit Athletiktrainer Daniel Jouvin individuell an seinem Comeback.

Ab Montag soll der tschechische Nationalspieler nach seinem Muskelfaserriss in der Wade wieder mit seinen Kollegen üben, um am folgenden Samstag in Bremen wieder im Leverkusener Spieltagsaufgebot zu stehen. Diesen Status hatte Trainer Xabi Alonso vor dem Union-Spiel mit einem "vielleicht" versehen, doch die Zeichen stehen gut, dass Schick in Bremen mit dabei ist.

Die Spiele von Bayer 04 Leverkusen

Schick-Comeback von großer Bedeutung

Dessen Rückkehr ist für Bayer 04 von großer Bedeutung. Nicht zwingend akut für das Bremen-Spiel, sondern mit Blick auf den Afrika-Cup, der vom 13.1. bis zum 11.2. an der Elfenbeinküste ausgetragen wird. Denn dann wird der Nigerianer Victor Boniface, derzeit Mittelstürmer Nummer 1 bei Bayer, fehlen - und Schick muss in Form sein.

Dies dürfte nicht so einfach werden. Zwar haben Bayer und Schick noch achteinhalb Wochen bis zum Rückrundenstart (12. bis 14. Januar), doch der Linksfuß wird Zeit benötigen, um nach einer inzwischen gut einjährigen Ausfallzeit wieder sein altes Leistungsniveau erreichen zu können.

Nur 110 Minuten seit November 2022

Seit Anfang November 2022 hat der Knipser, der in der Saison 2021/22 in 27 Ligaspielen insgesamt 24 Treffer erzielte, wegen hartnäckiger Adduktorenprobleme insgesamt nur 110 Minuten gespielt. Seit Anfang März sogar nur eine einzige am 28. Oktober beim 2:1 gegen Freiburg, als er nach seiner im Juni erfolgten Adduktorenoperation sein Comeback feierte, ehe es ihn wenige Tage danach an der Wade erwischte.

Sein zweiter Anlauf muss jetzt sitzen. Bayer hat noch acht Pflichtspiele bis zur kurzen Winterpause. In diesen muss Schick wieder den Rhythmus und das Vertrauen in seine herausragenden Fähigkeiten finden. Denn nur so kann er ab Mitte Januar wirklich funktionieren. Ein weiterer gesundheitlicher Rückschlag wäre in dieser Hinsicht fatal.

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Startelf-Optionen werden kommen

Bleibt Schick fit, werden sich Möglichkeiten bieten, diesem Spielpraxis zu verschaffen. Als Joker ohnehin, aber auch schnell als Startelfspieler. Dafür bieten sich die beiden verbleibenden Gruppenspiele in der Europa League beim punktlosen BK Häcken und gegen den sechs Zähler zurückliegenden Molde FK an. Schon ein Zähler aus einer dieser zwei Partien reicht dem Werksklub, um sicher als Tabellenerster direkt ins Achtelfinale einzuziehen.

Trainer Xabi Alonso wird also alles daransetzen, Schick so viel Einsatzzeit zu geben wie möglich. Zumal die Rückkehr des Angreifers auch für dessen Konkurrenten im Sturmzentrum, Victor Boniface, momentan eher von Vorteil sein dürfte.

Bonifaces leichter Knick überrascht nicht

Der 22-Jährige, der bislang insgesamt eine starke Saison spielt, agierte zuletzt etwas unglücklich und nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit wie zuvor. In den jüngsten vier Ligaspielen blieb er ohne eigenen Treffer, bereitete allerdings drei vor. Sein letztes Tor aus dem Spiel heraus erzielte der Sturmtank, der vergangen Woche beim 1:0-Sieg bei Qarabag Agdam per Strafstoß erfolgreich war, am 8. Oktober beim 3:0-Derbysieg gegen den 1. FC Köln.

Die leicht abfallende Leistungskurve des Nigerianers kommt aber keinesfalls überraschend. Schließlich ist er aufgrund Schicks Dauerabsenz einer der Vielspieler im Kader. Jede halbe Stunde, ja jede zehn Minuten, die sein Trainer ihm ab sofort durch Schicks Einsatz ersparen kann, dürften Boniface guttun. Gelingt Schicks Comeback diesmal, sollte es bei Bayer nur Gewinner geben.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen gegen 1. FC Union Berlin