Bundesliga

Schalke 04 "geht unter die Haut": "Da ist was entstanden"

Bülter und Fährmann freuen sich über "die satte Belohnung"

Schalke, wie es "unter die Haut" geht: "Da ist was entstanden"

Hob vor Freude ab: Schalke-Trainer Thomas Reis.

Hob vor Freude ab: Schalke-Trainer Thomas Reis. IMAGO/Moritz Müller

Die Beine in die Hand genommen, den Mund zum Jubelschrei aufgerissen, in die Luft gesprungen und dabei gleich zwei Jubelfäuste geschwungen: Allein die Beobachtung von Thomas Reis direkt nach dem Schusspfiff reichte aus, um das soeben errungene 2:1 des FC Schalke 04 im Abstiegsduell mit dem VfB Stuttgart bildlich bestens zu untermalen.

Dank einer leidenschaftlichen Vorstellungen in der Schlussphase, dank einer offensiv guten Darbietung in den ersten 45 Minuten und auch nach überstandener VfB-Druckphase samt klarem Torwartfehler von Ralf Fährmann hatte sich Königsblau tatsächlich wieder richtig zurückgemeldet. Der Kampf um den anvisierten Klassenerhalt unter dem extra dafür geholten Trainer Reis ist wieder richtig offen.

Denn durch diesen Dreier, dem ersten im deutschen Oberhaus nach zuletzt sieben Ligaspielen (drei Niederlagen plus vier Nullnummern in Serie), stockten die Schalker ihr Konto auf 16 Zähler auf. Die direkte Konkurrenz aus Bochum (der kommende Gegner und Reis' Ex-Klub), Hoffenheim und eben Stuttgart? Jeweils mit 19 Punkten ausgestattet und dadurch auf einmal in absoluter S04-Reichweite.

"Wir haben die Sinne geschärft und bringen das auf den Platz"

Bundesliga, 22. Spieltag

Doch wie brachte Gelsenkirchen das zustande - gerade nach dem bitteren 0:3 zu Jahresbeginn in Frankfurt sowie der 1:6-Schmach gegen RB? Marius Bülter ging am "Sky"-Mikrofon auf die Suche nach dem Ursprung: "Da ist einfach was entstanden. Nach dem Leipzig-Spiel waren viele Fans beim Training, da haben wir miteinander gesprochen - und seitdem liefern wir. Wir machen das, was die Fans von uns erwarten."

Oder in kurz: "Wir haben die Sinne geschärft und bringen das auf den Platz."

Sein ganz feines Tor zum zwischenzeitlichen 2:0, als Bülter aus schwieriger Lage äußerst elegant mit dem Absatz ins linke untere Eck getroffen hatte, kommentierte der Angreifer so: "Das war wahrscheinlich Instinkt. Der Ball kommt etwas in den Rücken, das war dann die einzige Chance, ihn aufs Tor zu bringen." Am meisten freute sich der 29-Jährige aber, dass sein Team überhaupt wieder traf: "Das tut einfach mal wieder gut, Tore zu schießen." Schließlich war S04 zuletzt auch aufgrund der vier Nullnummern am Stück über 400 Minuten ohne eigenen Treffer geblieben geblieben. Dazu Coach Reis: "Es war einfach schön, dass der Ball mal wieder im Netz zappelt."

Spieler des FC Schalke 04 feiern.

Eine Ansage von ganz unten: Der FC Schalke 04 ist lange abgeschlagen Letzter gewesen - und nun wieder dran. IMAGO/Kirchner-Media

Warum nach über 400 Minuten ohne Gegentreffer auch diese Serie riss, lag an Fährmann und dessen klarem Fehler beim absolut haltbaren Distanzschuss von Borna Sosa. "Er ärgert sich am meisten. Ich glaube aber, da ist ihm keiner böse - wir haben ja auch die drei Punkte", führte Bülter dazu aus.

Das ist Schalke, das geht unter die Haut und gibt dir Kraft, Tiefen zu überstehen.

Ralf Fährmann über die S04-Symbiose aus Team und Fans

Und Fährmann meinte: "Das tut mir leid für die Mannschaft. Da kann man sagen, dass ich da nicht gut ausgesehen hab. Mein Glück ist bei solchen Szenen aber, dass ich schon einige Jahre auf dem Buckel hab und Erfahrungen in solchen Dingen gesammelt hab." So hatte der Schlussmann in den folgenden Minuten auch ein paar gute Paraden gezeigt und das drohende 2:2 verhindert - und sich hinterher einfach gefreut: "Ich stand Woche für Woche hier und hab das Engagement der Mannschaft gelobt, heute haben wir damit mal wieder die satte Belohnung von drei Punkten erhalten. Wir haben wieder das Herz auf dem Platz gelassen - und das muss uns weiterhin auszeichnen. Das wird von den Fans dann auch honoriert. Das ist Schalke, das geht unter die Haut und gibt dir Kraft, Tiefen zu überstehen."

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Bilder zur Partie FC Schalke 04 - VfB Stuttgart