Schalkes Trainer Domenico Tedesco vertraute derselben Elf wie beim 1:0 in Freiburg . Auf der Gegenseite wechselte Hamburgs Coach Markus Gisdol nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart einmal: Jung (nach Sperre) spielte für Ekdal im zentralen Mittelfeld.
Anfangs entwickelte sich ein offenes Match zweier Mannschaften, die eine ähnliche Spielidee hatten. "Frühes Anlaufen, schnelles Umschalten" lautete das Credo auf beiden Seiten. Im Detail war es aber so, dass die Hausherren mehr Ballbesitz hatten, was auch am HSV lag, der sich ein wenig zurücknahm und abwartender agierte.
Die Schalker erlaubten sich jedoch weniger Fehler im Spielaufbau und wirkten insgesamt abgeklärter. S04 hatte auch in einer interessanten, aber chancenarmen Anfangsphase den einzigen nennenswerten Abschluss, als McKennie aus kurzer Distanz knapp über das Tor köpfte (4.).
12. Spieltag
In der 16. Minute folgte eine Schlüsselszene: Nach einem Ballgewinn im Mittelkreis trugen die Knappen den Ball schnell in den Strafraum, wo Konoplyanka von Jung umgerannt wurde. Schiedsrichter Robert Hartmann entschied sofort auf Strafstoß, den di Santo sicher verwandelte (17.) - sein erstes Bundesliga-Tor seit dem 5. März 2016 (3:1 in Köln).
Mit der Führung im Rücken wurde es noch ein wenig leichter für die zweitbeste Abwehr der Liga. S04 ließ den Ball gut laufen, erlaubte sich wenige Fehler und kontrollierte weitgehend das Geschehen gegen bemühte, aber recht ideenlose Hanseaten. Chancen gab es dennoch punktuell hüben wie drüben: Weil aber weder Schalkes Konoplyanka (25.) und McKennie (29.) noch auf der Gegenseite Arp (23.), Sakai (34.) und der in der 35. Minute für den blassen Ito gekommene Waldschmidt (41.) Abschlussglück hatten, blieb es beim 1:0 zur Pause.
Meyers "Einlage" löst Rudelbildung aus - Di Santo angeschlagen
Langes Bein: Hamburgs Arp im Zweikampf mit Oczipka (r.). imago
Durchgang zwei ging dann ohne di Santo los. Der Argentinier blieb aufgrund von muskulären Problemen im hinteren rechten Oberschenkel draußen und wurde fortan von Embolo vertreten. Auf dem Platz wurde indes der HSV aktiver und näherte sich durch Diekmeier (48.) und Hunt (57./Pfosten) dem Ausgleich an. Dieser wäre nach einer Stunde gar nicht mal unverdient gewesen, weil S04 einerseits nicht mehr ganz so souverän auftrat und die Hamburger andererseits viel investierten. Aber: Die knappe Führung der Knappen hielt.
Aufregung kam in der 73. Minute auf: Nachdem Meyer, der von Jung an der Hüfte gepackt worden war, äußerst theatralisch zu Boden ging, kam es zu einer Rudelbildung, in der sich vor allem Papadopoulos und Meyer rege beteiligten. Als Konsequenz gab es für alle drei Hauptprotagonisten (Papadopoulos, Meyer und Jung) eine Gelbe Karte.
Etwas später folgte die Entscheidung: Caligiuri drang nach starkem Solo-Lauf in den HSV-Sechzehner ein und bediente dort Konoplyanka. Der Ukrainer legte schließlich quer nach innen, wo Embolo und Papadopoulos verpassten. Burgstaller stand jedoch goldrichtig und schob zum 2:0 ein. Das Tor nahm die Luft aus der Begegnung und hatte noch einen weiteren großen Effekt. Durch diesen Treffer schoben sich die Königsblauen in der Tabelle aufgrund der nun besseren Tordifferenz an RB Leipzig vorbei und eroberten Platz zwei in der Tabelle.
Kommende Woche erwartet die Schalker das ewig junge Revierderby bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr). 24 Stunden später danach empfängt der Hamburger SV die TSG Hoffenheim.