Schalkes Coach Stevens konnte nach dem 1:1-Unentschieden in Köln erstmals wieder auf Mpenza zurückgreifen, Agali musste für den Belgier auf die Bank. Außerdem kam van Hoogdalem für Nemec ins Team. Hamburgs Trainer Jara nahm nach dem jüngsten 0:0 gegen Bayern München folgende personelle Veränderung vor: Für den Gelb-gesperrten Hollerbach lief Groth auf der rechten Seite auf.
Die Gastgeber begannen vor ausverkauftem Haus äußerst aggressiv und mit viel Tempo. Die Hamburger hatten große Mühe, dem Schalker Druck standzuhalten. Besonders der nach muskulären Problemen erstmals wieder eingesetzte Mpenza brachte die HSV-Abwehr ins Schwanken. Der Belgier und sein Landsmann Wilmots scheiterten zunächst jedoch mit großen Möglichkeiten an HSV-Schlussmann Pieckenhagen. In der neunten Spielminute gingen die Königsblauen dann aber folgerichtig in Führung. Der ebenfalls von einer Verletzung kurierte van Hoogdalem leitete das 1:0 mit einem langen Pass in die Tiefe auf van Kerckhoven ein. Dieser konnte ungehindert in die Mitte passen, wo Mpenza sich von Hoogma abgesetzt und keine Mühe hatte, den Ball einzuschieben. Nach der frühen Führung kontrollierte die Stevens-Truppe die Partie zunächst nach Belieben. Der laufstarke Möller rochierte viel im Mittelfeld, und mit langen Pässen in die Tiefe wurde die HSV-Defensive immer wieder in Verlegenheit gebracht. Erst nach etwa 20 Minuten konnten die Gäste den Ball ein wenig länger in den eigenen Reihen halten und so mehr Ruhe in die Partie bringen. Das Jara-Team kam nun besser ins Spiel und erarbeitete sich die ein oder andere gute Einschussmöglichkeit. Die größte hatte Albertz mit einem satten Fernschuss (30.). Nach bereits 24 Minuten musste Nationalspieler Asamoah mit einer Verletzung, die er sich ohne gegnerische Einwirkung zugezogen hatte, vom Feld. Für ihn kam Vermant. Die Partie gestaltete sich nun ausgeglichen mit schnellen, schönen Kombinationen auf beiden Seiten. Nach einem kapitalen Fehler von Fukal, der im Strafraum über den Ball trat, erhöhte Sand auf 2:0. So gingen die Knappen" in einer unterhaltsamen Partie mit einer verdienten Führung in die Kabine. Nach dem Wechsel ließen es beide Teams etwas ruhiger angehen, obwohl die Zweikämpfe weiterhin hart geführt wurden. Schalke verzeichnete mehr Spielanteile und hielt das Heft klar in der Hand. In der 57. Minute hatte Vermant Pech, dass sein erstes Bundesliga-Tor wegen einer mehr als fragwürdigen Abseits-Entscheidung keine Anerkennung fand der bis dato größte Aufreger der zweiten Hälfte. Nach einer Stunde kristallisierte sich eines klar heraus: Schalke kontollierte das Geschehen ohne sich zu überarbeiten - die Hanseaten mühten sich, fanden aber kein Konzept gegen kompakt stehende Schalker. Mit zunehmender Spieldauer überlegten sich die Gelsenkirchener dann offensichtlich, etwas für ihr Torverhältnis zu unternehmen. Sie nahmen nochmals Fahrt auf, kamen aber nur bedingt zu Einschussmöglichkeiten mangels Zug zum Tor. Wilmots vergab freistehend noch die beste Chance, als Pieckenhagen sein Können zeigen durfte (74.). Die Norddeutschen griffen hingegen zur Brechstange. Mehr als ein Distanzschuss von Albertz brachten sie aber nicht zu Wege (82.). Ein verdienter Schalker Heimsieg, da sie jederzeit Herr im Hause waren und zudem clever die sich bietenden Chancen nutzten. Durch das 2:2-Remis der Bayern gegen Bremen rücken sie nun auf den dritten Tabellenplatz vor.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend