Am vergangenen Donnerstag kassierte der FC Schalke seine erste Pflichtspielniederlage unter Trainer Mirko Slomka im UEFA-Pokal-Achtelfinal-Hinspiel in Palermo ( 1:0 ). Mit zwei Veränderungen wartete S04 gegen Frankfurt auf: Kobiashvili rückte an Stelle des gesperrten Poulsen (Gelb-Rote-Karte) ins defensive Mittelfeld, die freigewordene Stelle in der Abwehrkette füllte Rodriguez auf. Zudem agierte Azaouagh hinter den Spitzen, Sand nahm zunächst auf der Bank Platz. Nach dem 1:1 -Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg in der Vorwoche musste Eintracht-Coach Friedhelm Funkel auf den verletzten Jones (Außenbandriss im Knöchel) und den gesperrten Amanatidis (5. Gelbe Karte) verzichten. Die entstandenen Lücken sollten Huggel und Cha auffüllen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Rost - Rafinha, Bordon , Krstajic, D. Rodriguez - F. Ernst, Bajramovic, Kobiashvili, Azaouagh - Asamoah , Larsen
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Veltins-Arena |
| Zuschauer | 61.524 (ausverkauft) |
Das letzte Mal, als die beiden Mannschaften in einem Pflichtspiel aufeinander trafen, triumphierte die Eintracht mit 6:0 zu Hause im DFB-Pokal. Die Schalker hatten somit noch eine Rechnung offen und begannen die Begegnung dementsprechend druckvoll. Mit schnellem Pass-Spiel trugen sie die Angriffe nach vorne und setzen den Kontrahenten von der ersten Minute an unter Druck. Vor allem Azaouagh versuchte, die Eintracht-Abwehr immer wieder aufzuwühlen, allerdings geriet die Frankfurter Defensive in den ersten zwanzig Minuten nicht ernsthaft ins Wanken. Die Hessen igelten sich hinten ein und machten somit die Räume sehr eng. In der Offensive zeigte sich die Funkel-Elf lediglich mit einem Schüsschen von Huggel in der 16. Minute. So bündelte sich das Spielgeschehen in der Frankfurter Hälfte, ohne dass dabei Torchancen entstanden. Höchstens bei Standardsituationen wurde es gefährlich. So versuchte es immer wieder Kobiashvili: Larsen verpasste eine Freistoßflanke des Georgiers knapp (20.), Bordon erwischte eine solche Flanke, aber Nikolov hatte gegen den Kopfball des Brasilianers keine Probleme (30.); dann probierte es Schalkes Nummer 7 zwei Mal selbst, aber den ersten Freistoß parierte der Eintracht-Keeper (37.), der zweite ging nur knapp neben das Tor (44.). So blieb es torlos bis zum Pausenpfiff.
Nach dem Seitenwechsel sollte auf Seiten der Gelsenkirchener der frische Varela für mehr Torgefahr sorgen. Bordon musste auf Grund einer Zerrung im Oberschenkel in der Kabine bleiben. Diese unfreiwillige Maßnahme machte sich schon nach sieben gespielten Minuten im zweiten Durchgang bezahlt: Rafinha setzte sich auf der rechten Seite mit einem einfachen Doppelpass mit Varela durch und flankte punktgenau auf Larsen. Der Däne stieg höher als Rehmer und köpfte souverän aus sechs Metern ein. Dabei ging der Schalker zwar hart in den Zweikampf, die Pfeife von Schiedsrichter Knut Kircher blieb jedoch zu Recht stumm (52.). In der Folgezeit zog sich die Slomka-Elf zurück und verlegte sich aufs Konterspiel. S04 startete immer wieder gefährliche Vorstöße über den schnellen Asamoah oder Varela, doch meist vertändelten die "Knappen" den Ball leichtfertig. Frankfurt konnte mit dem gewonnenen Platz zunächst wenig anfangen. Zwar war die Funkel-Elf nach dem Rückstand bemüht und versuchte über den Kampf, mehr Druck zu erzeugen, aber Möglichkeiten konnte sie sich nicht herausspielen. Es fehlten die spielerischen Mittel, um die "königsblaue" Verteidigung in Verlegenheit zu bringen. Auch in der letzten Viertelstunde veränderte sich an diesem Bild nichts mehr. Schalke spielte sein Pensum locker runter und markierte kurz vor Schluss mit dem Treffer von Sand den 2:0-Endstand: Varela bediente von der linken Seite Larsen, der den aufrückenden Sand anspielte. Der "Oldie" nahm das Leder an, lief zwei Schritte und versenkte souverän aus zwölf Metern.
Ein schöner herausgespielter Angriff reichte den Schalkern nach dem aufreibenden Spiel in Palermo, um gegen Frankfurt den Grundstein für den verdienten Arbeitssieg zu legen. Am Ende stand es 2:0 und S04 überholt somit Bremen in der Tabelle. Frankfurt hatte gegenüber den Gastgebern zu viel Respekt, die Defensiv-Taktik ging nicht auf. Den Rückstand konnten die Hessen nicht mehr aufholen und rutschen somit immer tiefer in den Abstiegsstrudel.