Der FC Schalke 04 besiegte in einem rassigen und vor allem in der zweiten Hälfte begeisternden Spiel den FC Bayern verdient mit 3:2. Bayern verpasste somit die Tabellenführung. Für die Gelsenkirchner trafen Möller, sein erstes Punktspieltor für Schalke, Asamoah und Sand, nachdem Elber und Sergio die Münchner zwei Mal in Führung brachten.
Der 12. Spieltag auf einen Blick Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Parkstadion (Alt) |
| Zuschauer | 62.109 (ausverkauft) |
Beide Teams begannen im Vergleich zur Vorwoche mit einer Änderung in der Startelf. Bei Schalke kam Hajto nach verbüßter Gelb-Sperre für den seinerseits wegen fünf Gelber Karten fehlenden Böhme zurück. Hajto rückte in die Dreier-Abwehr, Van Hoogdalem agierte im Mittelfeld, Büskens rutschte auf die Böhme-Position nach links. Beim FC Bayern begann der wiedergenesene Effenberg an Stelle von Fink, ansonsten setzte Trainer Ottmar Hitzfeld auf das 6:2-Erfolgsteam, das Dortmund besiegte. Von Anbeginn entwickelte sich eine temporeiche, kampfbetonte Partie mit Vorteilen für Schalke. Die Bayern-Abwehr um Sforza wirkte nicht sattelfest, die Abseitsfalle schnappte nicht immer zu, zwei Mal pfiff Schiedsrichter Heynemann ab, obwohl klar passives Abseits vorlag. Bei den Münchnern zeigte sich Scholl sehr agil, war oft nur durch Fouls zu stoppen (Nemec). Ansonsten konnten die Bayern über weite Strecken gegen die aggressiven und dynamischen Schalker oft nur reagieren statt zu agieren. Salihamidzic hatte auf der rechten Seite gegen Van Kerckhoven einen schweren Stand, Effenberg konnte die Regisseur-Rolle nicht effektiv ausfüllen. Insgesamt war die erste Halbzeit arm an Höhepunkten, auch deshalb, weil S04 bei den guten Flanken-Chancen die Präzision vermissen ließ. Viele Nicklichkeiten und daraus resultierende Spielunterbrechungen verhinderten des Weiteren ein geordneteres Spiel. Die Führung der Bayern fiel überraschend. Nachdem Elber zwei Minuten zuvor überhaupt die erste Chance für den Deutschen Meister besaß, zappelte das Leder nach einem weiten Freistoß im Netz (35.). Kein Schalker stieg zum Kopfball hoch, Reck klebte auf der Linie, so dass Elber am zweiten Pfosten aus einem Meter keine Mühe hatte. In der Schlussphase der hektischen ersten Hälfte war das Spiel ausgeglichen, Elber scheiterte sogar noch an der Latte. Die Bayern begannen die zweite Hälfte mit einer reinen Kontertaktik. Sie standen tief in der eigenen Hälfte, ließen Schalke kommen, das jedoch im Spielaufbau leichte Ratlosigkeit offenbarte. Doch dann setzt Möller zum Solo an, umdribbelt Sagnol und Jeremies und lässt Kahn mit links ins lange Eck keine Chance. Möllers erstes Punktspieltor für Schalke! Doch die Bayern antworten prompt. Quasi im Gegenzug verwandelt Sergio eine Tarnat-Hereingabe vom Elfmeterpunkt. Fortan entwickelte sich ein klasse Spiel. Schalke zeigte hohe Moral, kombinierte klug gegen die dichtgestaffelte Bayern-Defensive. Büskens über links und Möller aus der Zentrale trieben unermüdlich an. In der 69. Minute setzte Sand zum Drehschuss aus 14 Metern an, Kahn parierte noch glänzend. Den Abpraller bringt Mpenza in die Mitte, wo der eingewechselte dritte Schalker Stürmer, Gerald Asamoah, aus sechs Metern frei zum Kopfball kommt und den abermaligen Ausgleich erzielte. Und Schalke machte weiter Dampf. Nur drei Minuten später schickt Büskens Mpenza steil in den Strafraum, wo dieser Andersson düpiert und in die Mitte flankt. Sand hechtet zwei Meter vor der Torlinie in den Ball, köpft zur Führung. Nun sind die Vorzeichen umgedreht. Hitzfeld bringt die Stürmer Zickler und Jancker, Schalke sichert die Defensive, lässt Bayern kommen und setzt zu schnellen Kontern an. Vor allem Möller nutzt nun die großen sich ihm bietenden Räume, setzt Mpenza und Sand des Öfteren in Szene. Während Mpenza nach einem Alleingang auf Kahn noch an der Latte scheitert, sind die Mittel der Bayern in der Offensive absolut untauglich, Schalke in Bedrängnis zu bringen. Die Bayern wollten jeweils ihre Führung einfach über die Zeit retten und wurden für ihre Passivität verdient bestraft. Schalke zeigte großes Herz und den sichereren Kombinationsfluss. Und sie besaßen die besseren Offensivkräfte in Möller, Sand, Büskens und Mpenza. Der Schalker Sieg im Spitzenspiel geht somit vollauf in Ordnung.
