Bundesliga

Schäfer scheint nach Derby-Sieg auf dem richtigen Weg

Guter Draht nach Leipzig

Schäfer scheint nach dem Derby-Sieg auf dem richtigen Weg zu sein

Bei Andras Schäfer zeigt die Formkurve wieder nach oben.

Bei Andras Schäfer zeigt die Formkurve wieder nach oben. IMAGO/Eibner

Im Zusammenhang mit dem 1. FC Union Berlin werden von Spielern und Trainern immer der Teamgeist und das ruhige Umfeld lobenswert erwähnt. Mittelfeldmann Andras Schäfer musste aber ausgerechnet am Mittwoch, seinem 23. Geburtstag, ganz schön viel "leiden". Es gab gleich zwei Einheiten am Vor- und Nachmittag. Und dazwischen konnte der ungarische Nationalspieler auch kein Mittagsschläfchen einlegen, weil für ihn eine Behandlungspflege und eine Medienrunde angesetzt waren.

Schäfer wurde im Januar vom slowakischen Erstligisten Dunajska Streda verpflichtet. Bisher ist er bei Union noch lange kein Stammspieler. Bislang stehen "nur" vier Einwechslungen in der Bundesliga, eine Torvorlage im Derby bei Hertha BSC (4:1) und zwei Verwarnungen zu Buche. "Ich musste mich auf ein anderes Niveau einstellen, das ich vorher nur aus wenigen Spielen mit der Nationalelf kannte", sagte Schäfer entspannt.

Fischers Tipps fruchten

Das könnte zum einen an der Pflege in der Mittagspause gelegen haben, zum anderen aber auch an seinem sehr ordentlichen Auftritt im Stadtduell am vergangenen Samstag. Schäfer hatte offensichtlich die Ratschläge angenommen, die ihm Trainer Urs Fischer nach dem 1:1 zu Hause gegen den VfB Stuttgart vor vier Wochen gegeben hatte.

Podcast
Podcast
KMD #210 (mit Jan-Niklas Beste)
01:38:29 Stunden
alle Folgen

Nachdem Schäfer gegen die Schwaben auf dem Platz herumgeirrt war und eigenen Worten zu Folge sehr schlecht gespielt hatte, gab es ein Gespräch zwischen Fischer und Schäfer. "Ich soll im Spiel auch mal den Rhythmus und das Tempo ändern", so Schäfer. Gegen Hertha klappte das sehr gut. Schäfer scheint auf dem richtigen Weg zu sein.

Leipzig bereits beobachtet

Am Sonntag (17.30 Uhr) in der Heimbegegnung gegen Eintracht Frankfurt dürfte Schäfer dennoch erneut auf der Bank starten. Aber im Anschluss folgt eine englische Woche mit zwei Partien bei RB Leipzig, in der Schäfer in die Anfangsformation rotieren könnte. Am 20. April geht es in der Messestadt um den Einzug ins DFB-Pokal-Finale, am 23. April um Bundesliga-Zähler.

Schäfer könnte besonders motiviert sein, weil er einen guten Draht nach Leipzig hat. Dort spielen mit Torwart Peter Gulacsi, Verteidiger Willi Orban und Angreifer Dominik Szoboszlai gleich drei ungarische Nationalmannschaftskollegen. Kumpel Szoboszlai besorgte Schäfer sogar Tickets für die letzten beiden RB-Heimauftritte gegen die TSG Hoffenheim (3:0) und Atalanta Bergamo (1:1). Vor Ort gewann Schäfer Eindrücke, wie man RB beikommen könnte. Von Bergamo war er schon beeindruckt.

Schäfer sieht im Ringen Unions um einen Europacup-Platz die Meisterschaftspartien in Leipzig und Freiburg als Schlüsselspiele an. Der Fokus liege aber erst einmal auf Frankfurt, so Schäfer. International geht es für ihn zumindest mit seinem Heimatland weiter. Am 11. Juni empfängt Ungarn in der Nations League in Budapest Deutschland. Wie bei der EM könnte Schäfer dann erneut Torwart Manuel Neuer bezwingen. Vermutlich wäre Schäfer aber mindestens genauso wichtig, erstmals für Union einzunetzen.

Matthias Koch

Vier Debütanten und keine Bestnote: Die kicker-Elf des 29. Spieltags