Bundesliga

Kevin Schade: Brentford lässt nicht locker

Engländer legen ein weiteres Angebot nach

Brentford lässt bei Schade nicht locker

Spielt er auch nächste Saison für Freiburg? Kevin Schade.

Spielt er auch nächste Saison für Freiburg? Kevin Schade. IMAGO/Revierfoto

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns berichtet Thiemo Müller

Rein sportlich spielt Kevin Schade in der Vorbereitung bislang gezwungenermaßen eine Statistenrolle. Nach einem operativen Eingriff infolge seiner Bauchmuskelverletzung absolviert der 20-Jährige Angreifer auch in Schruns lediglich individuelle Einheiten. Eine Rückkehr ins Mannschaftstraining unter voller Belastung peilt er in zwei bis drei Wochen an.

Hinter den Kulissen dreht sich freilich gerade einiges um den Youngster, der in den 21 Bundesliga-Einsätzen der vergangenen Saison sein enormes Potenzial angedeutet hat. Insbesondere dank eines Top-Speeds, der ihm selbst innerhalb der inzwischen relativ hochkarätig besetzten Freiburger Offensive ein Alleinstellungsmerkmal verleiht.

Dass dies Begehrlichkeiten anderer Klubs geweckt hat, liegt in der Natur der Sache. Am intensivsten gestaltet sich derzeit das Werben des FC Brentford, über das zuerst "n-tv" berichtete. Nachdem der Sportclub eine Ablöseofferte über kolportierte 15 Millionen Euro abgelehnt hatte, hat der Vorjahres-Dreizehnte der Premier League nach kicker-Informationen ein weiteres Angebot nachgelegt. Auch das allerdings ist nicht geeignet, die SC-Entscheider zum Umdenken zu bewegen.

Hartenbach erkennt "noch keine ernsthaften Versuche"

"Unabhängig von der vertraglichen Situation", erklärt Sportdirektor Klemens Hartenbach, "erkennen wir weiterhin eine stimmige Balance zwischen dem, was Kevin uns geben kann und was wir ihm geben können." Bedeutet: Einen Wechsel bereits in diesem Sommer hielten Freiburgs Verantwortliche auch im Sinne der individuellen sportlichen Entwicklung ihres Schützlings nicht für sinnvoll. Eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2026 laufenden Kontrakt besitzt Schade in diesem Jahr ohnehin nicht.

Dass irgendwann eine finanzielle Schmerzgrenze erreicht sein könnte, bei der die Breisgauer einem Verkauf aus rein wirtschaftlichen Erwägungen entgegen ihrer sportlichen Überzeugung zustimmen müssten, lässt sich nicht ausschließen. Doch davon ist man bisher offenbar noch weit entfernt. Hartenbach dazu: "Ich kann nicht vorhersagen, wie ernst ein interessierter Verein vielleicht noch machen wird. Bisher aber lassen sich noch keine wirklich ernsthaften Versuche erkennen."

Frühe Anpassung an die Premier League als Karriere-Vorteil?

Schade, so der Stand, zieht es keineswegs akut weg aus Freiburg, wo er sich prinzipiell optimal gefördert weiß. Dennoch würde er den Schritt zu einem Mittelklasse-Klub der Premier League im Fall einer Einigung zwischen den Vereinen machen. Auf den ersten Blick ist das verwunderlich und lässt rein monetäre Motive vermuten.

Auf Spielerseite werden stattdessen aber sportliche Erwägungen in den Mittelpunkt gerückt: Sich als Stammspieler eines kleineren Klubs möglichst früh an Wettkampfhärte und Intensität der Premier League zu gewöhnen, könnte demnach just unter Ausbildungsaspekten zum entscheidenden Vorteil werden - auf dem Weg zum langfristig angepeilten Ziel, sich bei einem englischen Topverein zu etablieren.

Dass Schade dieser Weg prinzipiell zuzutrauen ist, darf getrost als Konsens auch in Freiburg gelten. Dass er den SC bereits in diesem Sommer verlässt, bleibt aber eher unwahrscheinlich. Stand jetzt.

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