Bundesliga

SC Freiburg mit einem Schlotterbeck - oder auch mit zwei

Freiburger Abwehr durch Verletzungen dezimiert

SC mit einem Schlotterbeck - oder auch mit zwei

Gefragter denn je: Nico (li.) und Keven Schlotterbeck könnten in Gladbach erstmals gemeinsam in der Bundesliga auflaufen.

Gefragter denn je: Nico (li.) und Keven Schlotterbeck könnten in Gladbach erstmals gemeinsam in der Bundesliga auflaufen. imago

"Einer spielt oder zwei", sagte Trainer Christian Streich über die Schlotterbeck-Brüder, "je nachdem, ob wir mit Vierer- oder Dreierkette spielen." Denn neben Rechtsverteidiger Lukas Kübler (gebrochenes Sprunggelenk) wird auch Innenverteidiger Philipp Lienhart (Gehirnerschütterung) nicht mit nach Gladbach reisen. Und da Manuel Gulde und Robin Koch noch im Aufbautraining sind und Nicolas Höfler nach seiner langen Verletzungspause zunächst in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln soll, gibt es gar keine anderen Alternativen mehr im Kader.

Vor fünf Wochen wurde der 21-jährige Keven Schlotterbeck beim Auswärtsspiel in Stuttgart für Gulde eingewechselt, der sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog. Am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen Hertha BSC kam dann sein jüngerer Bruder Nico (19) zu seinem ersten Bundesligaeinsatz, als Ersatz für Lienhart, der mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste. Obwohl Keven seine Sache beim VfB gut gemacht hatte, sollte er lieber in der Regionalliga spielen, als in der Bundesliga auf der Bank zu sitzen. Für das Spiel des SC II bei der TSG Balingen war Nico zudem Gelb-gesperrt. So kam er zu seinem Profidebüt und überzeugte ebenfalls.

Spielersteckbrief N. Schlotterbeck
N. Schlotterbeck

Schlotterbeck Nico

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K. Schlotterbeck

Schlotterbeck Keven

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"Sie hatten die maximale Unterstützung von allen", sagte Streich. Er selbst habe als junger Spieler noch andere Zeiten erlebt, in denen man teilweise erst mal durch ein "Stahlbad" habe gehen müssen. "Die Zeiten haben sich zum Glück extrem geändert", so der SC-Coach, "heute geht es mehr darum, was auf dem Platz passiert und was der Einzelne kann." Die Schlotterbeck-Brüder wechselten 2017 zum Sport-Club, Keven vom Verbandsligisten TSG Backnang und Nico vom Nachwuchs des Karlsruher SC in die Freiburger U19, mit der er DFB-Junioren-Pokalsieger wurde. Dass der SC jetzt auch in der Bundesliga auf die beiden setzt, ist für Streich nicht ungewöhnlich: "Wir machen das mit Überzeugung und mit der Unterstützung der älteren und erfahreneren Spieler - dafür stehen wir in Freiburg auch."

Ich muss ein Kompliment an die Jungs machen, wie gut sie es gemacht haben.

Nils Petersen

Trotzdem wird es für beide etwas anderes sein, zur Startelf zu gehören und nicht überraschend eingewechselt zu werden. "Mal einspringen und eine Halbzeit spielen, ist etwas anderes, als von Anfang an da zu sein", weiß Nils Petersen, "das ist eine gute Prüfung und es ist auch spannend, das zu beobachten." Der SC-Stürmer würde sich zwar eigentlich gerade in der Abwehr eine "eingespielte Routine" wünschen, sieht die Stabilität aber auch so nicht gefährdet. "Ich muss ein Kompliment an die Jungs machen, wie gut sie es gemacht haben", sagte Petersen, der nach dem Heimspiel über Magenprobleme geklagt hatte, für das Spiel in Gladbach aber wieder fit ist.

Daniela Frahm