Bundesliga

Borussia Dortmund: Sancho hadert mitseiner Leistung

Platzt der Knoten nach dem ersten Tor nach seiner Rückkehr?

Sancho hadert mit sich: "Kann verstehen, wenn die Fans sauer auf mich sind"

Traf erstmals für den BVB seit seiner Rückkehr im Januar: Jadon Sancho.

Traf erstmals für den BVB seit seiner Rückkehr im Januar: Jadon Sancho. Getty Images

Er durfte endlich einmal wieder jubeln. 1031 Tage nach seinem Doppelpack im DFB-Pokalfinale 2021 gegen RB Leipzig traf Jadon Sancho wieder für Borussia Dortmund. Freilich war der Engländer zwischenzeitlich zu Manchester United weitergewandert, erst seit Januar steht er wieder für den BVB auf dem Feld. Und doch war das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen Werder Bremen (Endstand: 2:1) ein besonderes.

"Ich wusste, dass ich irgendwann diese Woche treffen würde", sagte Sancho im vereinseigenen Interview am Sonntag erleichtert. Nach seiner Rückkehr habe es eine Weile gedauert, und dennoch sei er geduldig geblieben, so der Außenstürmer. Nun wurde er mit dem Treffer belohnt: "Es hat sich gut angefühlt!"

Terzic: "Das mag ich an ihm"

Erstes Tor im achten Ligaspiel seit seiner Rückkehr, dazu ein Dreier seiner Borussia - eigentlich hätte es für Sancho genügend Gründe zur Freude gegeben. Und doch wirkte er nach Abpfiff nicht glücklich. "Ich bin enttäuscht von mir und meiner Leistung heute", gab der Engländer im Interview zu. "Ich hätte viel besser spielen und mehr beitragen können".

Als ich das letzte Mal beim BVB war, kam ein Tor oder Assist von mir in jedem Spiel.

Jadon Sancho

Diese Selbstkritik ist ein neuer Charakterzug beim einst so unbeschwerten Flügelspieler. Und es ist einer, der seinem Trainer Edin Terzic besonders gefällt: "Das mag ich an ihm, dass er sich heute nicht auf dieses Tor reduziert, sondern die gesamte Leistung wahrnimmt", sagte der BVB-Chefcoach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Allen im Verein sei klar, dass Sancho noch nicht bei 100% ist, "das kann er auch noch nicht sein", so Terzic. Doch: "Wir werden ihn da hinbringen. Er ist auf einem guten Weg."

Sancho kann hohe Erwartungen nachvollziehen

Solche hohen Erwartungen an ihn könne er komplett verstehen, meinte Sancho, schließlich habe er diese auch an sich selbst. "Als ich das letzte Mal beim BVB war, kam ein Tor oder Assist von mir in jedem Spiel." 50 Tore und 64 Vorlagen in 137 Spielen waren es damals - Zahlen, von denen der 23-Jährige heute weit entfernt ist.

Daher könne er die Kritik nachvollziehen: "Ich kann es verstehen, wenn die Fans sauer auf mich sind in den letzten Wochen, weil ich nicht so viel score und beitrage." Er spüre allerdings das Vertrauen von Mannschaft und Trainerteam und sei dankbar, "dass sie mir jede Möglichkeit geben, zeigen zu können, was ich kann."

Nach seinem Tor hoffe er nun, "dass das so weitergeht". Am besten schon am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen PSV Eindhoven (Hinspiel: 1:1). Sanchos Erfolgsrezept ist dabei ganz einfach: "Wir müssen einfach als Team spielen, unsere Chancen verwerten und gewinnen." Den BVB sieht er dabei im Vorteil, denn: "Wir spielen vor unseren Fans". Und die wollen ihn in Zukunft noch oft jubeln sehen.

vfa