Bundesliga

Salihamidzic rechtfertigt Bayern-Vorgehen bei Nagelsmann

"Ich kann ja nicht zu Julian gehen und sagen ..."

Salihamidzic rechtfertigt Bayern-Vorgehen: "Haben uns fair verhalten"

Im Mai 2022 Seite an Seite mit der Meisterschale: Hasan Salihamidzic (li.) und Julian Nagelsmann.

Im Mai 2022 Seite an Seite mit der Meisterschale: Hasan Salihamidzic (li.) und Julian Nagelsmann. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

Für die Beurlaubung von Julian Nagelsmann mag es gute Gründe gegeben haben. Aber wie ist das konkrete Vorgehen der Bayern-Bosse in dieser Woche zu bewerten? Mancher hält es für stillos, weil Nagelsmann zunächst aus den Medien erfahren hatte, dass seine Zeit in München endet. Doch Hasan Salihamidzic sieht keine Fehler auf Seiten des Rekordmeisters.

Als am Donnerstagabend durchgesickert war, dass Nagelsmann gehen muss, hatte dem FCB-Sportvorstand zufolge noch die Zusage von Thomas Tuchel gefehlt. "Da haben wir erfahren müssen, dass es irgendwie rausgeleakt wurde von einer dritten Person, da konnten wir wirklich nichts dafür", beteuerte Salihamidzic am Sonntag im "Sport1-Doppelpass". Diese Person sei "sicherlich von der anderen Seite" gewesen, mutmaßte er, also demnach von der Partei Tuchel.

"Ich kann nur für uns sprechen: Wir haben uns total fair verhalten - so fair man in diesem Geschäft sein kann", so Salihamidzic weiter. "Wir haben erst mal die Zusage abgewartet. Der Erste, den wir dann angerufen haben, war Julian Nagelsmann an diesem Donnerstagabend. Dann habe ich ihm gesagt, dass wir am nächsten Tag ein persönliches Gespräch führen - das macht man nicht am Telefon, das ist stillos, finde ich. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns am nächsten Tag an der Säbener Straße treffen, das haben wir auch getan."

"Das ist natürlich schlimm, aber wir haben keine Schuld"

Erst da erfuhr Nagelsmann von offizieller Seite, dass er gehen muss. Am Donnerstagabend hatte er dem kicker auf die Frage, ob er von Vereinsseite etwas dahingehend erfahren habe, noch gesagt: "Nein, noch nicht!" Laut Salihamidzic kam das Ganze "vor der Zusage von Thomas Tuchel raus", das sei "natürlich schlimm, aber wir haben keine Schuld. Wir haben den Prozess so gehalten, wie es sich das gehört."

Denn: "Ich kann ja nicht am Nachmittag Julian sagen: 'Pass auf, wir treffen uns heute Abend mit Thomas Tuchel, und wenn er nicht zusagt, dann machen wir weiter.'" Es sei schließlich auch möglich gewesen, dass Tuchel "am 1.7. anfangen" will oder "überhaupt nicht". "Deswegen mussten wir abwarten. Das geht nicht anders!" Es bedeutet aber offenbar auch: Nagelsmanns Aus hing zwar mit den "ungenügenden Leistungen" (O-Ton Salihamidzic) in diesem Kalenderjahr zusammen - aber ebenso an Tuchels Zusage.

jpe

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