Bundesliga

Rücktritt aus Herthas Präsidium: Pering hat genug

Jetzt sind Nachwahlen erforderlich

Rücktritt aus Herthas Präsidium: Pering hat genug

Ingmar Pering ist aus Herthas Präsidium zurückgetreten.

Ingmar Pering ist aus Herthas Präsidium zurückgetreten. IMAGO/Matthias Koch

Pering hatte im Zuge das Wahlkampfs vor einem Jahr seine ursprüngliche Ambition, als Präsidentschaftskandidat antreten zu wollen, verworfen und sich als Vize-Kandidat dem Lager von Bewerber Frank Steffel angeschlossen. Die Wahl Ende Juni 2022 hatte Steffel-Rivale Kay Bernstein gewonnen, dessen Verhältnis zu Pering von Anfang an belastet war. Zuletzt galt Pering im Präsidium weitgehend als isoliert, mit Rücktrittsgedanken spielte er dem Vernehmen nach schon länger.

Am Donnerstagmorgen schuf Pering Fakten und unterrichtete das Präsidium von seinem Schritt, die "Bild"-Zeitung berichtete zuerst. In der ausführlichen Begründung, die Pering Präsidium und Aufsichtsrat zusandte, heißt es unter anderem: "Mein Rat und meine Vorschläge werden nicht mehr ausreichend gehört."

Durch den Rücktritt des Rechtsanwalts schrumpft das Hertha-Präsidium auf nur noch sechs Mitglieder und unterschreitet damit die Mindestanzahl, die in der Hertha-Satzung gefordert ist. Damit hat Hertha das nächste handfeste Problem. Laut Satzung muss der Verein jetzt auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Nachwahlen ansetzen - ein Procedere, das im Vorlauf mehrere Wochen in Anspruch nehmen würde, weil der Aufsichtsrat die Eignung der Bewerber prüfen müsste. Damit wird die ordentliche Mitgliederversammlung des Bundesliga-Schlusslichts am Sonntag in der Berliner Messehalle 18 noch explosiver als ohnehin schon.

In einem für Sonntag zugelassenen Antrag eines Mitglieds wird die Amtsführungsberechtigung des gesamten Präsidiums um Vereinschef Kay Bernstein angezweifelt. Die im Juni 2022 durchgeführten Nachwahlen seien wirksam, aber unvollständig, heißt es im Antrag, weil sie vorzeitig nach Erreichen einer Präsidiums-Mitgliederzahl von sieben abgebrochen worden seien.

Der Klub sprach von einer "rechtsfehlerhaften Begründung" und strebt eine Satzungsänderung an. Während in der alten Fassung das Präsidium laut Satzung aus neun Mitgliedern bestehen musste, sollen es künftig mindestens sieben und höchstens neun Mitglieder sein. Diese Zahl müsste allerdings nach Perings Demission durch einen Änderungsantrag angepasst und auf "mindestens sechs Mitglieder" reduziert werden. Ob das durchgeht, gilt als fraglich.

Steffen Rohr

Fussball, Herren, Saison 2022 2023, 1. Bundesliga, Hertha BSC, Pressekonferenz, Trainer Pal Dardai (

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