Bundesliga

SPIELBERICHT

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Bei Hansa gab es eine Veränderung. Für den gesperrten Studer spielte U 21-Auswahlspieler Ehlers, der zum ersten Mal seit dem 19. (!) Spieltag wieder eine Chance erhielt. Schalke praktisch mit dem letzten Aufgebot, nachdem nun auch Eigenrauch, Held und Max wegen Verletzungen nicht zur Verfügung standen. Büskens übernahm die linke Außenbahn, Kurz operierte im defensiven Mittelfeld gegen Beinlich, Pereira bildete neben Latal die zweite Spitze. Bei Schalke saßen wegen des Personalmangels nur drei Feldspieler auf der Auswechselbank.

Eigentlich waren alle Voraussetzungen für ein schönes Ballfest gegeben. Eine prächtige, frohgelaunte Kulisse war zum Abschiedsspiel für Trainer Frank Pagelsdorf, für die Publikumslieblinge Jonathan Akpoborie und Stefan Beinlich, für den Hansa- Spieler der Rückrunde, Andre Hofschneider, erschienen. Nervlicher Ballast durfte die Schultern der Kicker kaum drücken, denn beide Vereine waren mit dem Klassenerhalt auf der einen und dem UEFA-Cupsieg auf der anderen Seite schon längst am Ziel. Doch was geboten wurde, war mehr ein müdes Gekicke, das selbst die freundlich gesonnenen Zuschauer mitunter strapazierte.

Die Rostocker agierten viel zu umständlich, verlagerten das Spiel immer wieder in die Breite, leisteten sich im Vorwärtsgang unzählige Abspielfehler (Weilandt, Lange, Gansauge, Rehmer). Akpobories Bemühen um seinen 15. Saisontreffer fiel fast aus dem Rahmen. Doch so sehr der Nigerianer auch rackerte, die Patzer der Schalker Abwehr zu nutzen versuchte, der ersehnte Erfolg blieb ihm versagt, weil Torhüter Lehmann in brenzligen Situationen klug mitspielte. Auch mit den eingewechselten Chalaskiewicz auf der linken Außenbahn. Micevski im offensiven Mittelfeld und Baumgart als zweite Spitze neben Akpoborie kam auch nicht mehr Schwung in die Aktionen. Offenbar hatte die Nervenanspannung der letzten Wochen doch zu sehr an der Substanz gezehrt.

Auch bei den Schalkern lief vieles verquer. Zwar besaßen sie immer eine optische Überlegenheit, doch unnötige, leichtfertige Ballverluste (Anderbrügge, Van Hoogdalen, Büskens) vor allem in Strafraumnähe nahmen jedliche Gefährlichkeit aus dem Spiel. So ergaben sich die wenigen Chancen aus Freistößen (Anderbrügge)und nach einem Stockfehler von Beinlich, wodurch Nemec frei Bahn bekam. Doch Brätuigam zeigte sich stets auf der Hut. Erfreulich für die Schalker, daß der 21jährige Angolaner Pereira bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison sein Talent einige Male aufblitzen ließ, aber in seinen Aktionen noch konstanter werden muß.

Zu registrieren bliebe lediglich, daß Schalke nach elf sieglosen Bundesligaspielen endlich wieder einmal gewann. Daß es dazu eines Patzers von Lange bedurfte, paßte zum gebotenen Sommerfußball.

Es berichten Ralf Canal und Jürgen Nöldner