Vorlagengeber und Torschütze: Rostocks Kevin Schlitte (M.) gegen 1860-Torjäger Benjamin Lauth. picture alliance
Hansa-Trainer Andreas Zachhuber reagierte auf die 1:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld mit zwei Änderungen: Carnell verteidigte für Oczipka auf der linken Seite, Schlitte rückte für Schied ins Team. 1860-Coach Ewald Lienen sah keine Veranlassung, sein Team, das zum Auftakt überzeugend 2:0 gegen die TuS Koblenz gewonnen hatte, zu ändern.
Rostock startete trotz der Auftaktniederlage ohne Nervosität in die Partie, spielte konzentriert und hatte bereits nach sechs Minuten bei einem Bülow-Kopfball die Möglichkeit zur Führung. Die besorgte aber nur zwei Minuten später Jänicke, der nach einer Hereingabe von Schlitte 1860-Torwart Kiraly durch die Füße schoss. Mit der Führung im Rücken agierte die Zachhuber-Elf selbstbewusst, ließ den Ball ordentlich laufen und erarbeitete sich durch Fillinger die nächste Chance. Die "Löwen" bauten zu langsam auf, suchten so vergeblich die Lücke im lauf- und zweikampfstarken Abwehrverbund der Rostocker, kamen aber dennoch überraschend zum Ausgleich. Lauth zog nach einer Flanke von Rukavina von der Strafraumlinie trocken ab und traf (19.).
Der 2. Spieltag
Nach dem zweiten Saisontreffer des 1860-Kapitäns kamen die Sechziger wesentlich besser in die Partie. Das Team von Ewald Lienen zeigte nun einen geordneten Spielaufbau, gewann im Mittelfeld die entscheidenden Zweikämpfe und kam zu mehreren guten Chancen. Hansa-Torwart Walke zeigte bei den Kopfbällen von Cooper (27.) und Holebas (32.) sein Können, zudem kratzte Schöneberg den Ball nach einer Ecke gerade noch von der Linie (29.).
Während bei Rostock ein klarer Bruch im Spiel zu erkennen war, hatten die Gäste bis zu Pause alles im Griff. Hansa agierte bei Ballbesitz viel zu umständlich, doch auch die Münchner sorgten trotz Überlegenheit nicht mehr für Gefahr. Pech für Rostock, dass Abwehrchef Orestes vor der Pause mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste.
Mit einem Aufreger - Schlitte kam im Zweikampf mit Holebas im Strafraum zu Fall - startete der zweite Durchgang. Beide Teams gingen intensiv zu Werke, ließen aber den Spielfluss vermissen. Vieles blieb Stückwerk, Torchancen ergaben sich eher zufällig oder nach Einzelaktionen. So zwang Ludwig Walke zu einer Glanzparade (52.), Kaiser setzte den Ball per Kopf knapp neben den Pfosten (56.). Für Hansa vergab Retov eine Schusschance (66.).
In der Folge sahen die Zuschauer eine zerfahrene Partie ohne Höhepunkte - bis zur 78. Minute. Da sorgte der eingewechselte Bartels mit einer feinen Einzelleistung für das 2:1! Die "Löwen" konnten nicht mehr zusetzen und mussten die Zähler an der Ostsee lassen.
Rostock spielt am kommenden Freitag bei Aufsteiger Union Berlin. 1860 empfängt den noch sieglosen Karlsruher SC am Montagabend in der Allianz-Arena.