Gefühlvoll, aber letzten Endes mit leeren Händen: Duisburgs Blank gegen Rostocks Shapourzadeh. dpa
Bei Hansa Rostock gab es im Vergleich zum jüngsten 1:1-Unentschieden beim FC Augsburg folgende personelle Änderungen: Im Angriff lief Hähnge an Stelle von Cetkovic neben Shapourzadeh auf.
Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte nach dem torlosen Remis gegen den TSV 1860 München im Tor gezwungenermaßen Beuckert für den an der Schulter verletzten Stammkeeper Koch.
Es war ein recht zerfahrener und hektischer Beginn beider Teams. Duisburg baute ruhiger auf, konnte sich aber zunächst nicht durchsetzen. Hansa agierte stürmischer, leistete sich aber viele kleine Fehler und Missverständnisse.
Der Ball sprang oft einer Flipperkugel gleich durchs Mittelfeld. Der Ballbesitz wechselte sekündlich zwischen den Mannschaften. Die Torhüter waren beschäftigungslos.
Der 6. Spieltag
Die ersten nennenswerten Aktionen besaß Rostock: Erst zielte Shapourzadeh mit einem Drehschuss etwas zu weit links, dann brachte Rydlewicz einen Freistoß aus dem Mittelfeld mit Effet in den Strafraum, kein Feldspieler kam mehr an den Ball, doch Beuckert hechtete an den rechten Pfosten und fing das Leder.
Einen Aufreger gab's in der 19. Minute: Ein Treffer von Gledson aus sechs Metern nach abgefälschter Freistoßflanke von Rydlewicz fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Abgefälscht hatten den Ball aber Blank.
Rostock war nun klar Spiel bestimmend, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe, drängte den MSV tief hinten rein und zeigte viel Zug zum Tor. Duisburg kam häufig einen Schritt zu spät, wirkte mitunter zu zaghaft, wollte dem Kampfspiel der Hanseaten mit schönem Kombinationsfußball begegnen, manövrierte sich damit aber ins Hintertreffen.
Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Partie unfair und hitzig. Auf beiden Seiten ließen sich die Spieler theatralisch fallen, schubsten und zettelten Rangeleien an. Zwar keine brutalen, aber sehr unschöne Szenen.
In der 45. Minute hatte Hansa nochmal eine Großchance zur Führung: Kern kam aus neun Metern halbrechter Position frei zum Schuss, zielte aber nicht genau genug, Beuckert reagierte klasse und hielt.
Es gab keine personellen Änderungen zu Beginn der zweiten Hälfte. Die Halbzeitansprache von MSV-Trainer Bommer war aber sicherlich sehr laut. Duisburg zeigte nun viel mehr Biss, ging energischer in die Zweikämpfe und entwickelte mehr Vorwärtsdrang.
Die Partie war nun ausgeglichen. Beide Teams versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Das hohe Tempo, das die Mannschaften anschlugen, forderte aber seinen Tribut in Form von Ungenauigkeiten im Abspiel. Etwas mehr Ruhe und Übersicht wäre Erfolg versprechender gewesen.
Während Rostock kaum mehr den Weg in den MSV-Strafraum fand, hätte Dusiburg in der 66. Minute in Führung gehen können, wenn nicht müssen: Lavric tauchte nach Steilpass von Bugera sieben Meter vor dem Tor in halbrechter Position auf, schoss aber rechts vorbei.
Etwas überraschend fiel denn zu diesem Zeitpunkt die Führung für Hansa: MSV-Keeper Beuckert vertändelte nach einem Rückpass den Ball an den nachsetzenden Cetkovic und foulte diesen dann von hinten. Kern verwandelte den fälligen Strafstoß sicher hoch ins rechte Eck (76.).
Duisburg drängte nun noch stärker nach vorne, Hansa hatte Schwerstarbeit in der Defensive zu verrichten, tat dies aber gut organisiert und zweikampfstark. Und nach Balleroberung setzten die Hanseaten zu schnellen Gegenangriffen an.
Duisburg probierte es in den Schlussminuten mit der Brechstange, das Abwehrbollwerk der Hanseaten verteidigte den Vorsprung aber mit vereinten Kräften und Geschick über die Zeit.
Rostock behielt seine weiße Weste, ist weiter ungeschlagen und fährt nun mit beiter Brust nach Burghausen. Der MSV Duisburg dagegen verließ erstmals als Besiegter den Platz, kann aber am 7. Spieltag gegen Freiburg Wiedergutmachung betreiben.