Bundesliga

SPIELBERICHT

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Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf mußte seine Mannschaft gegenüber dem Karlsruher Spiel umformieren. Ehlers rückte für den gesperrten Zallmann in die Abwehr, den mittleren Part in der Dreierkette übernahm Gansauge. Groth ersetzte auf der rechten Außenbahn Yasser, der zu einem Afrikacup-Spiel Ägyptens abgestellt werden mußte. Bremen dagegen in unveränderter Formation, nachdem Trainer Hans-Jürgen Dörner durch die Ausfälle von Flo (Grippe) und Hobsch (Muskelfaserriß) im Angriff keine Alternativen besaß, so daß dort wieder Bode in die Bresche springen mußte.

Die Rostocker stellten sich in desolater Verfassung vor. Elementare Fehler im Abwehrverhalten und Vorwärtsgang (Rehmer, Groth, Hofschneider) ermöglichten den Bremern torreife Konterchancen. Niemand wußte Akzente zu setzen, da im Mittelfeld viel zu langatmig und umständlich agiert wurde, über die Außenbahn kaum ein Vorstoß glückte, selbst der ansonsten immer zuverlässige Studer bei seinen Vorstößen wirkungslos blieb. Weite hohe Schläge auf die Spitzen Akpoborie und Barbarez erwiesen sich als untauglich, wurden vielmehr zum gemütlichen Fressen für die kopfballstarken Werder-Abwehrspieler Ramzy und Skripnik.

Pagelsdorf reagierte zur Pause, ersetzte einen durch die Bremer Dezimierung überflüssigen Abwehrspieler (Ehlers), und den verunsicherten Hofschneider durch die Angreifer Baumgart und Chalaskiewicz. Beinlich schlüpfte in die Rolle eines Abfangjägers (!) vor der Zweier-Kette Rehmer - Gansauge. Als später noch Röver kam, stand das gesamte Angriffsaufgebot gleichzeitig auf dem Platz, nur den Begriff Stürmer verdiente keiner. Bei den Flanken herrschte technisches Unvermögen und nahezu Hilflosigkeit vor, hätten sich sogar Kreisklassenspieler mit Grausen abgewendet.

Spieler des Spiels

Hany Ramzy Abwehr

2
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Spielnote

4,5
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Tore und Karten

0:1 Todt (6')

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Hansa Rostock
Rostock

Bräutigam3 - Rehmer4, Gansauge3,5, Ehlers4 - M. Groth5 , Hofschneider5 , Beinlich4, Studer4,5, Ziemer4 - Barbarez4, Akpoborie4,5

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Werder Bremen
Bremen

Reck4 - Eilts , Ramzy2 , Skripnik3 - H. Scholz4, Unger4, Todt2,5 , C. Brand3,5 , A. Herzog3 - Labbadia3,5, M. Bode3,5

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Schiedsrichter-Team

Alfons Berg Konz

1,5
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Spielinfo
Stadion Ostseestadion
Zuschauer 20.200
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Dörner hätte das Spiel sogar als Liberotest ausschreiben können. Bei Nationalspieler Eilts summierten sich zwei überflüssige Allerweltfouls zur korrekten Ampelkarte. Sein Nachfolger Todt, der in der ersten halben Stunde eine agile Mittelfeldpartie bot, schied wegen Verletzung aus. Und Routinier Schulz ließ als dritter letzter Mann auch nichts anbrennen. Bode übernahm nach dem Feldverweis von Eilts die zentrale Mittelfeldrolle von Todt, erreichte aber nicht dessen Wirkung. Herzog drückte vor der Pause im Mittelfeld mit seiner Ballsicherheit und seinen Soli dem Geschehen den Stempel auf. Nach der Pause allerdings fand Labbadia als alleinige Spitze kaum noch Unterstützung. Diese Strategie der reinen Torverteidigung wäre gegen einen einfallsreicheren Gegner sicherlich ins Auge gegangen, doch die Rostocker hätten wohl sogar bis zum Sankt- Nimmerleins-Tag ohne Torerfolg gespielt.

Es berichten Ralf Canal und Jürgen Nöldner