TSG-Coach Sebastian Hoeneß war nach Abpfiff bemüht, den Erfolg richtig einzuordnen. "Es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben", verriet Hoeneß nach Abpfiff bei "Sky" und ließ die Begegnung noch einmal Revue passieren. "Wir sind nicht ganz so gut reingekommen, in den ersten zehn Minuten war die Dominanz der Bayern schon groß." Die erste eigene Chance sei dann aber der "Brustlöser" gewesen. Hoeneß stellte fest, dass seine Spieler "richtig stark verteidigt" haben und "gefährlich geblieben" sind. "Das ist natürlich richtig gut gelaufen."
"Man muss merken, dass wir gewinnen wollen - auch gegen die beste Mannschaft Europas"
Alexander Rosen
Dass die Hoffenheimer nun in der Tabelle von ganz oben grüßen, ist für Hoeneß aber völlig "irrelevant". Wichtig sei lediglich, dass man die Erkenntnis mitnimmt, zu wissen, "dass wir was draufhaben. Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann." Der 38-Jährige betonte zugleich, dass man diesen Erfolg aber auch nicht zu hoch hängen sollte. "Die Kunst wird sein, dass Spiel richtig einzuordnen", meinte der Trainer und wies darauf hin, dass es sowohl im Erfolg als auch im Misserfolg wichtig sei, "sachlich klar zu sein".
Manager Alexander Rosen sieht das ähnlich, so verwies der 41-Jährige aller Freude zum Trotz auf die besonderen Umstände bei den Bayern, die am Donnerstag in Budapest über 120 Minuten im europäischen Supercup gegen Sevilla (2:1) gefordert waren.
Dennoch wollte er die Leistung des eigenen Teams nicht schmälern. "Man muss merken, dass wir gewinnen wollen - auch gegen die beste Mannschaft Europas", sagte der Manager und lobte anschließend den mutigen Auftritt der TSG. Letztlich sei es ein "überragender Nachmittag" und "ein geschichtsträchtiges Spiel" gewesen.
Lob für die Defensive und die Offensive
"Über allem steht, dass wir eine herausragende Leistung gebracht haben - in der Verteidigungsarbeit, aber auch im Spiel mit dem Ball", erklärte Rosen und betonte, dass man "sehr klug und sehr zielstrebig" gespielt habe und dass man "sehr viel mehr Chancen" hatte.
Und dennoch seien es "am Ende nur vier Tore gewesen", wie Rosen feststellte, ohne dabei respektlos gegenüber dem Gegner sein zu wollen. Der 41-Jährige bezog sich mit seiner Aussage lediglich auf die Tatsache, dass die Hoffenheimer weitere Treffer hätten erzielen können. Sonderlich nachtrauern dürfte Rosen den vergebenen Möglichkeiten wohl aber nicht, dafür wiegt der Sieg über die Bayern und die Zufriedenheit mit dem Auftritt der eigenen Mannschaft dann doch zu schwer.
Bangen um Bicakcic
Einen Wermutstropfen gab es dann aber doch. Abwehrmann Bicakcic, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0, verletzte sich und musste früh raus. "Wir müssen aktuell davon ausgehen, dass es eine schlimmere Verletzung ist", meinte Hoeneß. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus.
