Bundesliga

Rosen sauer: "Wie die sich ab der fünften Minute hinwerfen …"

Nach Gelb-Rot gegen Nsoki und Volland

Rosen sauer: "Wie die sich ab der fünften Minute hinwerfen …"

Alexander Rosen plädiert für ein anderes Verhalten von Fußball-Profis.

Alexander Rosen plädiert für ein anderes Verhalten von Fußball-Profis. IMAGO/Christian Schroedter

"Ich bin ein großer Freund davon, dass es 11 gegen 11 ausgeht“, sagte der Hoffenheimer Sportgeschäftsführer. "Das wäre im Bereich des Möglichen gewesen." Was war passiert? Nsoki und Volland hatten nach einer Schubserei in der 44. Minute zurecht die gelbe Karte gesehen. Doch das Scharmützel ging weiter. In der Folge leisteten sich beide erneute Attacken, ein Ziehen von Nsoki und ein Fußstochern von Volland, das den Franzosen ziemlich theatralisch zu Boden gehen ließ. Es folgte eine erneute Mahnung von Schiedsrichter Robert Hartmann.

Hartmann straft beide ab

Volland trat in der Tat als "agent provocateur" auf, das Handschlagsangebot des Unioners quittierte Nsoki mit einer Handbewegung, die irgendwo zwischen Wischer im Gesicht und Abwinken lag. Womöglich hatte der 24-Jährige irgendwo in dieser Bewegung gemerkt, dass er im Begriff war, die Grenze zu überschreiten. Hierfür jedenfalls wäre Gelb-Rot gerechtfertigt gewesen.

Für die Aktion eine halbe Minute später, einen hart geführten, aber keineswegs unsportlichen Zweikampf erneut gegen Volland, war der Platzverweis zu hart. Kuriosum am Rande: Andrej Kramaric "bestrafte" Volland nur wenig später, verwickelte ihn in einen Zweikampf und provozierte so selbst für den Berliner ebenfalls Gelb-Rot. Dies war nun eine klare Fehlentscheidung, wenngleich man in gewisser Weise von einem moralischen Ausgleich sprechen konnte.

Rosen jedenfalls warb für mehr Ehrlichkeit unter den Profis: "Ein paar Reihen vor mir saß Juri Knorr (Handballprofi der Rhein-Neckar Löwen, d. Red.), der wird in jedem Angriff körperlich angegangen. Was im Fußball versucht wird, den Schiedsrichter auszutricksen und den Gegner hinters Licht zu führen, das hat einen gewissen Grad der Peinlichkeit erreicht. Da nehme ich uns überhaupt nicht raus."

Der 44-Jährige plädiert dafür, zum Handball, zum Eishockey und zum Rugby zu schauen. "Und dann gucken Sie sich an, wie sich die Fußballer ab der fünften Minute hinwerfen, damit der Gegenspieler eine Gelbe Karte kriegt. Im Handball gehen sie aufeinander los und helfen sich dann hoch." Auch Kramaric bezog er in die Kritik mit ein.

Die TSG hat eine Problemzone hinten links

Und Nsoki? Dass sich der Linksfüßer derart provozieren lässt, kann in einem Ausnahmefall passieren. Doch eines wird immer offenkundiger. Die TSG hat eine Problemzone hinten links, obwohl sie 2023 12,3 Millionen Euro für Attila Szalai - mittlerweile an den SC Freiburg verliehen - und im Vorjahr eine ähnliche Summe für Nsoki in die Hand genommen hat. Dass beide mit Rogon die gleiche Berateragentur haben, die kurioserweise am Samstag Thema in einer Protestnote samt Choreo der organisierten TSG-Fanszene war, darf man wohl als Ironie des Schicksals bezeichnen.

Benni Hofmann

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