Bundesliga

Rosen kündigt größeren Umbruch an

"Großes Marktinteresse an Baumgartner"

Rosen kündigt größeren Umbruch an

Kündigte einen größeren Umbruch an: TSG-Manager Alexander Rosen.

Kündigte einen größeren Umbruch an: TSG-Manager Alexander Rosen. IMAGO/Langer

Der großen Erleichterung über den Klassenerhalt in der Vorwoche folgte für Alexander Rosen am Samstag in Stuttgart gleich die nächste. "Die Mannschaft hat Charakter gezeigt mit drei Ausrufezeichen dahinter. Es macht mich stolz, dass wir trotz des Druckabfalls so eine Leistung gezeigt haben", freute sich der TSG-Manager über den Auswärtspunkt, der dem Rest der Liga bewies, dass sich die Kraichgauer tatsächlich nicht hatten hängen lassen.

Daran hatte der 44-Jährige auch in den schwierigsten Phasen dieser Spielzeit nie gezweifelt. "Als es uns sportlich wirklich nicht gutging, haben alle zusammengehalten, das ist die Basis, um aus solchen Situationen rauszukommen", bilanzierte Rosen, "aber gerade in Phasen, in denen es bei uns richtig schlecht lief - Verletzungen, unglückliche Gegentore, schlechte Leistungen, Unruhe außen herum, die einfach da war - ist es nicht immer zwingend eine Charakterfrage, sondern einfach Unsicherheit, vielleicht auch Zukunftsängste und auch dieser manchmal nicht zu erklärende Negativstrudel."

Rosen habe "nie gezweifelt" und blickt in die Zukunft

14 Spiele hatte die TSG zwischenzeitlich auf einen Sieg warten müssen und war sogar auf dem letzten Tabellenplatz abgerutscht, um am Ende doch den Abstieg zu vermeiden und schließlich sogar noch auf Rang 12 zu landen. "Definitiv geht man gestärkt aus einer solchen Lage heraus, es ist für jeden die Bestätigung, es meistern und es trotz anderer Ambitionen drehen zu können. An der Basis und dem Kern habe ich nie gezweifelt", versicherte Rosen, "jetzt geht es darum, Schlüsse zu ziehen."

Denn daran, dass Rosen, dessen Aus der Boulevard nach dieser Saison bereits als beschlossene Sache eingestuft hatte, weiter die Kaderplanung verantworten wird, hegt kaum jemand mehr Zweifel. "Ich gehe ganz fest davon aus, und ich habe keinen anderen Plan und nach wie vor eine große Freude, hier zu arbeiten", erklärte Rosen. "In dem Moment, als die größte Unruhe war, hat unser Gesellschafter Dietmar Hopp ein sehr eindrucksvolles Statement abgegeben und das Thema abgeräumt." Damals hatte Hopp im kicker auf Spekulationen über Rosens bevorstehende Demission mit dieser Aussage reagiert: "Mit Erstaunen habe ich Meldungen gelesen, denen zufolge unser sportliches Management unmittelbar vor dem Aus stehe. Das entbehrt jeglicher Grundlage."

Rosen: "Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht haben"

"Wir arbeiten sehr eng zusammen und planen die Zukunft", sagte Rosen am Samstag, "wir haben die ersten Entscheidungen schon getroffen und bekanntgegeben, das wird jetzt in einer relativ hohen Taktung so weitergehen. Trotz des versöhnliche Ausgangs wird unsere Mannschaft schon ein anderes Gesicht haben, dieses Jahr wird der Umbruch ein bisschen größer ausfallen."

Nicht nur deswegen, weil es neue Qualität und neuen Konkurrenzdruck braucht im Kraichgau, sondern auch, weil die TSG weiterhin auf hohe Transfererlöse angewiesen ist. Trotz der Millionen aus dem Verkauf von Georginio Rutter im Winter an Leeds United, der einen Sockelbetrag von 28 Millionen Euro und bis zu 40 Millionen einbringen könnte. "Der Rutter-Verkauf fließt ins aktuelle Geschäftsjahr ein, es gibt Nachzahlungsvariablen, die dann ins folgende Jahr fallen, aber es ist wieder mal so, dass wir einen deutlich achtstelligen Überschuss erzielen müssen, um die schwarze Null zu schreiben", erklärte Rosen.

Spekulationen um einen möglichen Baumgartner-Transfer

Und deshalb nimmt ein Transfer von Christoph Baumgartner in diesem Sommer konkrete Formen an. "Ich kann sagen, dass es für diesen Spieler ein relativ hohes Marktinteresse gibt, das ist nicht weiter verwunderlich", verriet Rosen, "wenn es so kommen sollte, ist es eine idealtypische Geschichte für Hoffenheim. Ein junger Spieler, der in die Akademie kam, seinen Weg gegangen ist, eine Topentwicklung gemacht hat und irgendwann den nächsten Schritt geht.

Jetzt schauen wir mal, ob das diesen Sommer schon so ist, aber es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit." Für knapp über 30 Millionen Euro könnten Interessenten eine verankerte Ausstiegsklausel ziehen und könnten sich auf diesem Weg Verhandlungen mit der TSG sparen. Neben Klubs aus England und Spanien sollen sich auch mehrere Bundesligisten, vor allem RB Leipzig mit dieser Personalie befassen.

Michael Pfeifer

Diese Bundesliga-Sommerneuzugänge stehen schon fest