Bundesliga

Rose "mächtig bedient": Leipzig scheitert an Casteels und der eigenen Durchschlagskraft

Erneute Niederlage in Wolfsburg

Rose "mächtig bedient": Leipzig scheitert an Casteels und der eigenen Durchschlagskraft

Marco Rose haderte mit der erneuten Leipziger Niederlage in Wolfsburg.

Marco Rose haderte mit der erneuten Leipziger Niederlage in Wolfsburg. IMAGO/eu-images

Bis vor gut vier Wochen konnte man den VfL Wolfsburg getrost als Lieblingsgegner von RB Leipzig bezeichnen. Drei Bundesliga-Spiele in Serie hatten die Leipziger gegen die Niedersachsen zu Null gewonnen, nur eines der vergangenen neun Spiele gegen die Wölfe verloren die Sachsen. In den vergangenen Wochen nahm der Vergleich eine 180-Grad-Wendung.

In der 2. Runde im DFB-Pokal scheiterte Titelverteidiger RB bei den Wölfen, die ihren Gegner mit konsequentem Defensivspiel vor große Probleme stellten. Eine Revanche für das frühe Pokal-Aus hatte Trainer Marco Rose deshalb vor dem erneuten Aufeinandertreffen in der Liga ausgerufen - und musste erneut mit ansehen, wie sein Team trotz eines dominanten Auftritts nach 90 Minuten mit leeren Händen dastand.

Rose lässt keine Ausreden zu

Wie er sich fühle, wurde er im Anschluss an die 1:2-Niederlage bei "Sky" gefragt. "Mächtig bedient", antwortete Rose und erklärte, dass er "inhaltlich sehr viel Gutes" gesehen habe, aber "am Ende trotzdem eine Niederlage" steht. "Deswegen ist es mir wichtig, dass wir hier am Ende nicht darüber sprechen, dass es Pech war, denn wir haben über 90 Minuten immer Zeit, Dinge in unsere Richtung zu lenken; zu korrigieren", ärgerte sich der RB-Coach. "Wenn man so viel richtig macht wie wir heute, so viele Großchancen hat, am Ende fast gar nichts zulässt und trotzdem als Verlierer vom Platz geht, dann macht das wütend."

25 Torschüsse gaben die Leipziger in Wolfsburg ab, nur ein einziger fand den Weg ins Tor - bei einem Konter schob Yussuf Poulsen den Ball freistehend ins Netz. Davon abgesehen waren es hauptsächlich abgefälschte Schüsse aus der Distanz und Flanken, die meist von den großgewachsenen Wolfsburger Verteidigern geklärt werden konnten, von denen sich die Sachsen Erfolg versprachen. Oder, wenn RB doch einmal die Lücke fand, stand ihnen Wolfsburg-Keeper Koen Casteels, der einen makellosen Tag erwischte, im Weg und vereitelte sämtliche Abschlüsse.

Er ist einer der besten Torhüter der Bundesliga, ich glaube das wissen wir schon seit längerem

Christoph Baumgartner über Koen Casteels

"Er ist einer der besten Torhüter der Bundesliga, ich glaube das wissen wir schon seit längerem", musste Christoph Baumgartner anerkennen. "Heute hat er mal wieder gezeigt, warum er zurecht ein Nationaltorhüter ist. Er war natürlich auch ein Schlüssel für Wolfsburg heute." Doch auch der Österreicher wollte die Niederlage nicht nur am Gegner festmachen. "Wenn man das Spiel über 90 Minuten betrachtet, dann waren wir die dominante Mannschaft. Die Mannschaft, die mehr vom Spiel hatte", fand Baumgartner, was auch die Ballbesitz-Statistik (64:36 Prozent zugunsten Leipzigs) unterstrich.

Baumgartner hadert und blickt nach vorne

"Aber am Ende des Tages waren wir nicht durchschlagskräftig genug. Wir waren oft in des Gegners letztem Drittel, sind dann oft so zu Halbchancen gekommen. Aber nicht so hundertprozentig, die großen Chancen haben gefehlt - deswegen ist es eine bittere Niederlage", stimmte Baumgartner in den Frust seines Trainers ein - und richtete kurz danach den Blick nach vorne. "Wir wollten heute unbedingt die drei Punkte mitnehmen, um einfach gut aus der Länderspielpause rauzukommen. Wir wissen, wie die Tabelle ausschaut und wir wollten unbedingt oben dran bleiben. Das ist uns heute nicht gelungen, aber es geht schnell weiter und dann heißt es wieder zurückzuschlagen."

Bereits am Dienstagabend (21 Uhr) steht für die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Leipziger das Champions-League-Gastspiel bei Manchester City an, am Samstag (15.30 Uhr) geht es dann zuhause gegen Aufsteiger Heidenheim.

kmx

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig