Den Saisonstart hat die auf dem Papier personell aufgestockte Roma mächtig in den Sand gesetzt. Auf ein 2:2 gegen Salerno folgten Niederlagen gegen Hellas Verona (1:2) und AC Mailand (1:2). Gegen Empoli, die selbst gar ohne Punkt und mit 0:5 Toren starteten, musste die Wende her.
Das wusste auch José Mourinho, der sein Team im Vergleich zur Niederlage gegen Milan gleich sechsmal umstellte. Smalling fehlte angeschlagen, Aouar stand ebenfalls nicht im Kader, Celik, Zalewski, Belotti und El Shaarawy rückten auf die Bank. Dafür kam der Ex-Frankfurter Ndicka zu seinem Roma-Debüt. Auch Renato Sanches, Dybala und Lukaku standen erstmals in der Startelf. Außerdem durften Kristensen und Spinazzola von Beginn an ran.
Nach nur 34 Sekunden war es aber ein Gegenspieler, der der Roma einen riesigen Gefallen tat. Völlig freistehend verpasste Walukiewicz im eigenen Sechzehner den Ball, fuhr den Arm aus und verschuldete einen Strafstoß. Mit Dybala war es immerhin ein neuer Mann, der das Geschenk dankend annahm (2.). Kurz darauf waren es wieder zwei Neue, die erhöhten. Kristensen bediente Renato Sanches, der frei einköpfen konnte (7.).
Roma nimmt den Fuß vom Gas, hat aber erneut Glück
Doch anstatt den Druck aufrecht zu erhalten, verfielen die Giallorossi in alte Muster, zogen sich zurück und sorgten dafür, dass Empoli etwas besser in die Partie kam. Das Schlusslicht zeigte sich allerdings zumeist ideenlos. Auf der Gegenseite setzte der Gastgeber auf Konter. Eine Ecke, die aus einem solch schnellen Gegenstoß entstand, setzte Paredes direkt an den langen Pfosten (19.).
Noch vor der Pause war dann wieder eine Menge Glück im Spiel. Cristantes Antritt in den Strafraum endete eigentlich bei Bereszynski. Der Pole klärte den Ball 13 Meter vor dem eigenen Tor allerdings so unglücklich, dass er den grätschenden Grassi anschoss, von dessen Bein der Ball im hohen Bogen ins Tor sprang (35.).
Bis auf eine Rudelbildung, bei der sowohl Dybala, der Bereszynski als Auslöser auf den Fuß stieg, als auch Renato Sanches und Empolis Cancellieri, der nach seinem Kopfstoß gegen Ndicka eine Menge Glück hatte, Gelb sahen (38.), passierte vor dem Pausenpfiff nichts nennenswertes mehr. So ging es für Mourinho und sein Team mit einer mehr als komfortablen 3:0-Führung in die Kabine.
Dybala erhöht und trifft die Latte
Nach dem Seitenwechsel ließ Rom die Gäste erneut kommen, doch wieder war es ein Antritt von Cristante, der für Gefahr sorgte. Der Italiener bediente Dybala, der mit einem Haken gleich zwei Gegenspieler stehenließ und einschob (55.). Kurz darauf war der Argentinier ganz nah an seinem dritten Treffer, scheiterte per Freistoß aber an der Latte (59.).
Für Empoli ging es fortan nur noch darum, immerhin den ersten Treffer der Saison zu erzielen. Baldanzi hatte den besten Versuch, probierte sich aus der Distanz, scheiterte aber am Pfosten (67.)
In der Schlussphase wird es deutlich
Auf der Gegenseite sollte dagegen weiterhin nahezu alles gelingen. Cristante setzte einen Strahl in den Winkel (79.), Lukaku erzielte nach Belotti-Assist seinen Treffer (82.) und auch Mancini war nach einer Ecke erfolgreich (86.) - und plötzlich stand es 7:0.
Ein Ergebnis, das letztlich sicherlich zu hoch ist, besonders nachdem in der ersten Halbzeit doch eine gehörige Portion Glück mitspielte. Doch den Römern wird es herzlich egal sein. Mit dem höchsten Sieg seit 2006 (damals gab es ein 7:0 gegen Catania Calcio) macht die AS Rom den katastrophalen Saisonstart beim eigenen Anhang zumindest ein Stück weit vergessen. Das Loch, in dem der FC Empoli steckt, wird derweil immer tiefer. Nach vier Spielen lautet die bittere Bilanz: Null Punkte und 0:12 Tore.
Die Giallorossi können nach dem Kantersieg mit einer breiten Brust nach Moldawien fahren. Dort steht am Donnerstag (18.45 Uhr) das erste Gruppenspiel der Europa League gegen Sherrif Tiraspol an. Auf Empoli wartet dagegen am kommenden Sonntag (12.30 Uhr) die nächste schwierige Aufgabe: Inter Mailand ist zu Gast.