Bundesliga

Rolfes: Hannes Wolfs "großer Vorteil" bei Bayer Leverkusen

Diaby kein Kandidat für Leverkusens Startelf gegen Schalke

Rolfes über Wolfs Vorteil und das "Nein" für Schick

Konzentrierte Vorbereitung auf das Schalke-Spiel: Leverkusen-Trainer Simon Rolfes.

Konzentrierte Vorbereitung auf das Schalke-Spiel: Leverkusen-Trainer Simon Rolfes. imago images

Während der Länderspielpausen müssen Trainer in Leverkusen meistens auf Notbetrieb umschalten. Denn meist wird gut ein Dutzend Profis von ihren nationalen Verbänden für die Partien ihrer diversen Auswahlmannschaften angefordert. Mannschaftstaktische Elemente lassen sich bei Bayer so mangels Personal nicht einüben.

In der aktuellen Abstellungsperiode gestaltet sich dies etwas anders. Da die Qualifikationsspiele in Südamerika komplett abgesagt wurden, befinden sich aktuell nur sechs Leverkusener Akteure auf Reisen: Jonathan Tah und Florian Wirtz mit der DFB-Elf, Lennart Grill mit der deutschen U 21 sowie Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Aleksandar Dragovic (Österreich) und Patrik Schick (Tschechien).

Diaby gegen Schalke wohl bestenfalls Joker-Kandidat

Moussa Diaby, der bei der U-21-EM gespielt hätte, hatte dem französischen Verband wegen einer COVID-19-Infektion absagen müssen. Der Linksaußen, dessen Quarantäne erst am Freitag, also einen Tag vor dem Schalke-Spiel, endet, wird damit wohl bestenfalls ein Kandidat als Einwechselspieler sein.

Der relativ kleine Kreis abgestellter Spieler ermöglich Hannes Wolf eine deutlich gezieltere Vorbereitung auf das Schalke-Spiel, als es normalerweise in einer Länderspielpause der Fall wäre. "Das ist ein großer Vorteil für den neuen Trainer", weiß Sportdirektor Simon Rolfes, "dass wir jetzt schon vernünftig arbeiten können. Und den haben wir auch genutzt."

Von Mittwoch bis Samstag bat Wolf, dessen erste Einheiten jeweils rund eindreiviertel Stunden dauerten, täglich zum Training. Nach dem freien Sonntag beginnt am Montag die heiße Vorbereitung aufs Schalke-Spiel ohne weiteren freien Tag. Ein im Vergleich zu Vorgänger Peter Bosz straffes Programm.

Schick nur kurzzeitig zurück in Leverkusen

Patrik Schick hat Wolf trotz der günstigen Konstellation bislang nur kurz auf dem Trainingsplatz gesehen. Und das, obwohl der Mittelstürmer nicht für alle drei WM-Qualifikationsspiele Tschechiens abgestellt worden war. Nach seinem Einsatz beim 6:2-Sieg in Estland am Mittwoch, bei dem Schick den 1:1-Ausgleichstreffer erzielt hatte, war der Linksfuß für wenige Tage nach Leverkusen zurückgekehrt, weil Bayer dem Profi für die zweite Partie der Tschechen gegen Belgien am Samstag in Prag (1:1) die Freigabe verweigert hatte.

Daran hatte auch die Verlautbarung des Robert-Koch-Instituts vom Freitag, dass Tschechien vom Status Virusvariantengebiet auf den Status Hochinzidenzgebiet herabgestuft werde und die bislang folgende 14-tägige Quarantäne nach der Rückkehr nach Deutschland aufgehoben wird, nichts geändert.

Hintergrund: Nach RKI-Angaben gilt die Rückstufung ab Sonntag, 0 Uhr. Die Befürchtung bei Bayer 04 war, dass der Zeitpunkt der Einreise maßgeblich sei für eine etwaige Quarantäne. Sodass man Schick die Reise nicht erlaubte. "Es ist wahrscheinlich, dass ab Montag keine Quarantänepflicht mehr besteht", erklärte Rolfes am Sonntag die Leverkusener Position, "aber 'wahrscheinlich' hilft uns nicht, wenn Patrik uns dann doch 14 Tage lang fehlt." Aufgrund dieser Bedenken, die nicht nur Bayer äußerte, waren auch Herthas Vladimir Darida, Bremen Jiri Pavlenka und Hoffenheims Pavel Kaderabek nicht nach Prag gereist.

Beendet ist die aktuelle Länderspielperiode für Schick und seine drei Liga-Kollegen dennoch nicht. Am Dienstag tritt Tschechien in Wales an, das bereits früher als Tschechien nicht mehr als Virusvariantengebiet eingestuft worden war. So dass Schick nach kurzem Intermezzo in Leverkusen, wo er am Samstag mit seinen Kollegen hinter verschlossenen Türen die erste mannschaftstaktische Einheit unter Wolf absolvierte, in Cardiff wieder zum Aufgebot seines Heimatlandes gehört.

Stephan von Nocks

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