2. Bundesliga

Fortuna Düsseldorf: Röslers Achterbahn ins Nirgendwo

Düsseldorf: Zu viele Unentschieden

Röslers Achterbahn ins Nirgendwo

Nächste Saison noch Fortuna-Trainer? Uwe Rösler.

Nächste Saison noch Fortuna-Trainer? Uwe Rösler. imago images

Rund um Weihnachten sammelten die Rot-Weißen fleißig Punkte ein und nährten die Hoffnung ihrer Anhänger, zu den Topteams der Liga aufzuschließen. Nach dem 0:5 beim VfL Bochum, dort allerdings 85 Minuten in Unterzahl, traten die Fortunen ausnahmsweise mal ziemlich stabil auf und gewannen unter anderem die komplizierten Auswärtsspiele in Karlsruhe, St. Pauli und Aue.

Rang drei Ende Januar

Vergessen war am 16. Spieltag der wackelige Saisonstart, als die Fortunen schon der Musik hinterhergelaufen waren. Mit sechs Siegen in sieben Spielen kletterten die Düsseldorfer auf Rang drei und hatten es Ende Januar sogar selbst in der Hand, die Top-Klubs ins Wanken zu bringen.

Es folgten zwei Unentschieden gegen Greuther Fürth (3:3) und den HSV (0:0). Respektabel, aber eben nicht genug, um mal ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen. Unentschieden, wieder mal, wie so oft in der Ära Rösler. Im Januar 2020 hatte der weitgereiste Cheftrainer in Düsseldorf übernommen, stabilisierte die Mannschaft, doch immer öfter war auch zu sehen, dass Fortuna trotz deutlicher Überlegenheit keinen Dreier einfuhr. Unentschieden, immer wieder Unentschieden, selbst nach einer 3:0-Pausenführung gegen Hertha, selbst nach einem 2:0 in Köln noch in der 88. Minute.

Gute Ansätze, aber keine Ergebnisse, das zieht sich wie ein roter Faden durch Röslers Amtszeit. Damit nicht genug, in der laufenden Saison machten die Fortuna-Anhänger eine wahre Achterbahnfahrt mit. Ende November schien das Ziel, die Rückkehr in die Bundesliga, nach vielen mäßigen Auftritten schon in weiter Ferne. Der Zwischenspurt weckte neue Hoffnungen, doch die Schwächephase seit Beginn der zweiten Halbserie lässt nur den Schluss zu: Diese Mannschaft ist noch nicht reif für eine Rückkehr in die Bundesliga. Auch wenn öffentlich natürlich keiner der Verantwortlichen momentan eingesteht, dass der Zug längst abgefahren ist.

Erst fünf Punkte in der Rückrunde - doch es gibt eine Chance

Niederlagen in Würzburg und Heidenheim, nur ein Unentschieden in Regensburg, das ist für einen Aufstiegskandidaten zu wenig. Mehr noch: Fortuna ist mit fünf Punkten aus sechs Spielen zweitschlechteste Rückrunden-Mannschaft. Zwar bietet das kommende Wochenende mit dem Heimspiel gegen Nürnberg rein punktemäßig die Chance, noch einmal zu den Top-Teams aufzuschließen, die am anstehenden Wochenende unter sich sind und sich gegenseitig die Punkte abknöpfen.

Um noch mal ernsthaft oben anzudocken, sind Fortunas Leistungen aber zu schwankend, es fehlt zu vieles in allen Mannschaftsteilen. "Solange rechnerisch alles möglich ist, hake ich den Aufstieg nicht ab", sagt Rösler tapfer. Ähnlich äußert sich, logisch, auch Vorstand Klaus Allofs.

Dennoch liegt auf der Hand: Die Achterbahnfahrt des Teams unter Trainer Uwe Rösler führt ins Nirgendwo. Im Grunde genommen kann der Klub schon jetzt konkret für ein weiteres Jahr in der 2. Liga planen. Dass Rösler dann einen erneuten Versuch zur Rückkehr in die Bundesliga unternehmen darf, ist allerdings sehr unwahrscheinlich.

Oliver Bitter