Bundesliga

Vor dem Derby: Fredi Bobic schiebt Favoritenrolle gen Union

Vor dem Berlin-Derby

"Respektieren, was dort passiert ist": Bobic sieht Union als Favorit

Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic sieht Union Berlin nach den starken letzten Jahren als Favorit im Derby.

Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic sieht Union Berlin nach den starken letzten Jahren als Favorit im Derby. IMAGO/Nordphoto

Schon bei seiner Vorstellung als neuer Hertha-Coach hatte Schwarz gesagt, dass das Derby direkt zum Bundesliga-Start "ein geiler Auftakt" sei - und das untermauerte der 43-Jährige am Donnerstagmittag auf der Spieltags-Pressekonferenz erneut.

Natürlich weiß der neue Mann an der Seitenlinie darum, dass ein Derby für die Befindlichkeit beim Hauptstadtklub von Bedeutung ist, ganz und gar, da die letzten drei Duelle mit Union verloren wurden. "Klar ist das ein wichtiges Spiel was die Fans betrifft, das ist uns bewusst", sagte der Coach. Doch Schwarz machte am Donnerstag auch deutlich, dass er "den Fokus beibehalten" will, "es ist das erste Ligaspiel, das ist die Aufgabe". Und auch von seinen Spielern erwartet der neue Trainer, dass sie "klar in der Aufgabe drin sind".

Für ihn gehe es darum, dass sein Team das, was es beim Aus im DFB-Pokal in Braunschweig über knapp 60 Minuten gezeigt habe, möglichst über 90 Minuten zeige und dass seine Mannschaft "eine hohe Leistungsbereitschaft" an den Tag lege. Wichtig sei, "dass wir das, was wir auf dem Schläger haben, auf den Platz bekommen wollen", so Schwarz. Dass das Ergebnis im Pokal ärgerlich war, räumte der neue Trainer ein, aber es seien im Hertha-Spiel schon neue Inhalte zu erkennen gewesen, "auch gegen den Ball".

Gleichwohl weiß Schwarz, dass sein Team zusehen muss, dass es die Fehler abstellt, die in Braunschweig zu den Gegentoren führten. Hertha müsse "eine Kompromisslosigkeit auf den Platz bekommen", und neben den vorhandenen Offensivqualitäten "in hohem Maße konsequent im Verteidigen" sein.

Die Favoritenrolle müsse man sich "wieder erarbeiten"

Sandro Schwarz

Das Berliner Derby direkt vor Augen: Sandro Schwarz. IMAGO/Matthias Koch

Dass die Aufgabe im Stadion an der Alten Försterei eine schwierige wird, ist Schwarz darüber hinaus bewusst. Der Gegner sei "eingespielt und hat klare Abläufe in Offensive und Defensive", so der Hertha-Trainer. Fredi Bobic sieht Union auch angesichts von drei Derby-Niederlagen nacheinander als Favorit. "Man muss einfach respektieren, was dort passiert ist in den Jahren", sagte der Geschäftsführer Sport am Donnerstag. "Dementsprechend können wir uns nicht hinstellen und sagen: Wir gehen als Favorit in das Spiel. Wir wissen, jetzt sind wir mal die Außenseiter." Die Favoritenrolle müsse man sich "wieder erarbeiten, natürlich auch mit Ergebnissen".

Derzeit liege sie bei Union, "und damit kann man auch leben", betonte Bobic, "und damit kann sich erstmal so motivieren, dass man sagt: Das würden wir gerne brechen. Und am 1. Spieltag so etwas zu tun, sollte unser Ziel sein."

"Interesse von mehreren Klubs" an Ekkelenkamp

Verzichten muss Hertha im achten Derby seit dem Bundesliga-Aufstieg von Union auf die Rekonvaleszenten Kelian Nsona (Knieprobleme), Dong-Jun Lee (muskuläre Probleme), Jessic Ngankam (Knieprobleme) und Marco Richter (Aufbautraining nach Tumor-OP) sowie Omar Alderete (freigestellt für Vereinssuche) und den gesperrten Lucas Tousart.

Ob Jurgen Ekkelenkamp am Samstag zum Kader zählt, ist fraglich. Berichte aus Belgien, wonach der niederländische Mittelfeldakteur kurz vor einem Wechsel zum FC Brügge stehe, bestätigte Bobic allerdings nicht. "Richtig ist, dass es Interesse von mehreren Klubs aus Belgien gibt", sagt der 50-Jährige. Zu den Interessenten gehört auch Royal Antwerpen, aber ein Transfer sei "noch nicht über die Bühne. Es gibt noch einige Sachen zu tun".

Dagegen wird der jüngste Zugang Wilfried Kanga im Derby bereits im Kader stehen. Schwarz schätzt an dem Angreifer, dass er "sehr robust und gut in der Ballbehauptung ist und Tiefgang hat. Jetzt gilt es, in unsere Abläufe reinzukommen."

Andreas Hunzinger

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