2. Bundesliga

Reis zieht Klausel nicht - Pherai bleibt ein Kandidat

Das nächste HSV-Signal

Reis zieht Klausel nicht und bekennt sich - Pherai bleibt ein Kandidat

Bekennt sich zum HSV: Ludovit Reis.

Bekennt sich zum HSV: Ludovit Reis. IMAGO/Claus Bergmann

Am Nachmittag hatte der Hamburger SV mit Innenverteidiger Guilherme Ramos seinen ersten Neuling dieses Transfer-Sommers präsentiert, am Abend verkündete er die nächste wegweisende Personalentscheidung: Ludovit Reis zieht seine Ausstiegsklausel nicht und bleibt beim Zweitligisten.

Es ist die Woche der Weichenstellungen an der Elbe. Am Montag hatte Robert Glatzel zu verbesserten Bezügen verlängert, anstatt für festgeschriebene 1,5 Millionen aus- und aufzusteigen. Tags darauf verkündeten der Verein und Klaus-Michael Kühne ein Wandel-Darlehen über 30 Millionen Euro und am Donnerstag folgte ein echter Doppelschlag.

"Uns ist sehr daran gelegen, genauso weiterzumachen und wir wollen den Kader noch verstärken", hatte Tim Walter nach der verlorenen Relegation gesagt. Wie realistisch diese Erwartungshaltung des Trainers war, erschien angesichts der Ausstiegsklauseln zweier Eckpfeiler fraglich, wenngleich 7,5 Millionen für Reis einen stolzen Preis bedeutet haben. Anfragen für den Mittelfeldmann gab es dennoch.

Aus dem Quartier der niederländischen U 21, mit der er sich gerade auf die EM vorbereitet, verkündete er nun: "Ich muss nicht betonen, wie sehr mir der HSV, die Mannschaft und die unglaublichen Fans ans Herz gewachsen sind. Deshalb habe ich mich für einen Verbleib beim HSV entschieden."

Glatzel-Signal zeigt Wirkung

Damit ist klar: Sportvorstand Jonas Boldt hatte mit der Glatzel-Verlängerung exakt das Signal gesetzt, das er sich erhofft hatte - das Ja-Wort des umworbenen Torjägers hat ausgestrahlt. Und durch das Nachziehen von Reis sind zwei mögliche Baustellen geschlossen. "Mit diesem Commitment haben wir ein weiteres ganz wichtiges Zeichen in unserer Kaderplanung für die kommende Saison setzen können", sagt Boldt, der eine überaus erfolgreiche Woche verbuchen kann und konstatiert: "Ludo ist ein Paradebeispiel für unseren Weg, er hat sich im Vergleich zur Vorsaison noch einmal gesteigert."

Das ist ablesbar an neun Treffern und fünf Vorlagen. Sportdirektor Claus Costa streicht neben der entwickelten Effektivität zudem noch eine weitere Grundtugend des 23-Jährigen heraus: "Er bringt mit und gegen den Ball eine hohe Intensität und Bereitschaft mit."

Pherai steht weiter auf der Liste

In der kommenden Spielzeit könnte Reis an seiner Seite zudem einen Landsmann dazu bekommen: Unverändert besteht Interesse am Braunschweiger Immanuel Pherai. Der 22-Jährige hat bei den Niedersachsen trotz längerer Verletzungspause in 27 Einsätzen neun Tore erzielt und fünf vorbereitet, könnte wie Reis auf der Achterposition spielen.

Der Ex-Dortmunder wird zwar auch von Bundesligisten umworben, aus dem Rennen aber ist der HSV nicht. Klar ist, dass diese Personalie im Zusammenhang mit Sonny Kittel steht. Der Vertrag des 30-Jährigen endet am Monatsende. Kittel ist die einzige offene Frage im bestehenden Kader. Die Gefahr eines Umbruchs hat Boldt dennoch schon jetzt gebannt.

Sebastian Wolff

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