Bundesliga

Reis: "Das war die bitterste Niederlage"

Trainer-Lob für Geburtstagskind Osterhage

Reis: "Das war die bitterste Niederlage"

Der Stachel sitzt noch immer tief: Thomas Reis.

Der Stachel sitzt noch immer tief: Thomas Reis. imago images/Revierfoto

Mitte September, vierter Spieltag, es gab eine völlig unnötige 1:3-Niederlage, die Thomas Reis noch immer wurmt. "An dem Tag waren wir garantiert nicht die schlechtere Mannschaft", so der VfL-Coach. Bochum erspielte sich ein Chancenplus, patzte aber wiederholt bös bei den Gegentoren und kassierte eine von bisher zwei Heim-Niederlagen.

Vor dem Wiedersehen am Freitagabend in Berlin treibt den Bochumer Trainer vor allem die Frage um, wie er auf den Ausfall von Anführer Anthony Losilla reagiert, der wie auch Innenverteidiger Erhan Masovic positiv auf Corona getestet wurde. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Elvis Rexhbecaj den Posten vor der Viererkette übernimmt, auch Routinier Robert Tesche ist ein Kandidat.

Osterhage wird "viel häufiger" zum Einsatz kommen

Nicht ausgeschlossen auch, dass Reis einen Youngster loslässt, dem, wie er findet, die Zukunft gehört. "Seine Entwicklung ist prima", sagt Reis über den im Sommer vom BVB II gekommenen Patrick Osterhage, "es ist abzusehen, dass er in der Rückrunde viel häufiger zum Einsatz kommt als bisher."

Osterhage, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag feiert, sieht Reis als "idealen Box-to-box-Spieler mit viel Tiefgang, er ist technisch gut ausgebildet, stark auch im Zweikampf." Überdies gehört Osterhage neben Losilla zu den laufstärksten Spielern im Kader des VfL.

Übernimmt er also anstelle von Losilla am Freitagabend? Zur Wahrheit gehört auch, dass Reis den talentierten Mittelfeldspieler eher als Achter einschätzt; womöglich dürfte der Youngster überdies mit der Verantwortung als alleiniger Sechser in einem Bundesligaspiel momentan noch überfordert sein.

Möglich auch, dass Reis sein System umbaut und ausnahmsweise mal, wie in der 2. Liga bewährt, eine Doppelsechs nominiert. "Es gibt viele Möglichkeiten", sagt Reis nur, "wir haben uns letztlich noch nicht festgelegt."

Mit dem Zug hin, mit dem Bus zurück

Klar ist aber natürlich, wie der VfL in die Hauptstadt reist. Für den Hinweg nutzt die Reisegruppe den ICE, nach dem Spiel geht es dann mit dem Mannschaftsbus zurück nach Bochum. "Es bringt ja nichts, nach dem Spiel noch in Berlin zu bleiben, da kann ohnehin keiner schlafen", findet Reis.

Asano kehrt am Mittwoch zurück

Zur Reisegruppe soll am Donnerstag auch Takuma Asano gehören, der am Mittwoch erst aus Japan zurückkehrt, wo er am Dienstag mit dem japanischen Nationalteam einen wichtigen 2:0-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen Saudi-Arabien feierte; der VfL-Profi wurde in der Schlussphase eingewechselt. "Das freut mich für ihn", so Reis, "im Moment hat er ja sowieso ein bisschen Aufwind, weil er vor einer Woche endlich sein erstes Tor für den VfL Bochum geschossen hat."

Ein Einsatz in der Startelf kommt für den wendigen Japaner natürlich nicht infrage, aber Reis ist froh, den flotten Dribbler wenigstens als Joker in der Hinterhand zu wissen.

Oliver Bitter

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