Es lief die 69. Minute in Düsseldorf, als Bolly zuerst den Arm des Karlsruhers Philipp Klingmann wegschlug und dem 25-Jährigen anschließend sogar noch an den Hals griff und ihn zu Boden schubste. Schiedsrichter Peter Sippel aus München hatte gar keine andere Wahl als den 23-jährigen Fortunen des Feldes zu verweisen.
Am Montag wurde Bolly nun wegen "einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung" für vier Spiele aus dem Verkehr gezogen. Der Spieler und der Verein haben dem Urteilsspruch bereits zugestimmt, er ist somit rechtskräftig.
Bolly wird Düsseldorf damit nicht nur in den noch ausstehenden schweren Partien des Jahres 2013 am kommenden Montag beim 1. FC Kaiserslautern, am übernächsten Samstag bei Energie Cottbus sowie zwei Tage vor Heiligabend gegen den 1. FC Köln fehlen. Auch den Auftakt in das neue Jahr am 9. Februar 2014 bei 1860 München wird er verpassen. erstmals dürfte er am 21. Spieltag im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin wieder ran.
Allerdings ist fraglich, ob Bolly dann überhaupt noch im Dress der Fortunen spielen wird. Zwar legte der pfeilschnelle Spieler nach seiner Ankunft am Rhein einen starken Start hin, seitdem stagniert er allerdings in seiner Entwicklung. Schon lange gelang ihm kein guter Auftritt mehr im Düsseldorfer Trikot, in dieser Saison wartet er noch auf ein Tor oder eine Vorlage.
Reck wird Interimstrainer
Nach der Entlassung des glücklosen Mike Büskens dürften die Karten im Düsseldorfer Kader vom noch zu suchenden neuen Trainer neu gemischt werden. Etliche verzichtbare Profis, zu denen nach derzeitigem Kenntnisstand auch Bolly gehört, könnte ein Tapetenwechsel nahegelegt werden.
Zunächst wird Torwarttrainer Oliver Reck die Übungseinheiten interimsmäßig leiten. Der ehemalige Nationaltorwart, der in 471 Bundesliga-Spielen zwischen den Pfosten stand, hat bereits beim MSV Duisburg Erfahrungen als Trainer gesammelt.
Ob Reck auch während der kommenden Partie beim 1. FC Kaiserslautern am Montag auf der Bank sitzen wird, wollte der Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth nicht sagen: "Das gilt solange, bis wir einen neuen Trainer gefunden haben", erklärte Frymuth auf SID-Anfrage.