Vor etwa einem Jahr kratzte Chelsea im Santiago Bernabeu am Halbfinaleinzug, die Aufholjagd wurde jedoch nicht belohnt. Im Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend waren die Blues diesmal weit weg von einer Überraschung, Real Madrid ist aktuell einfach eine Nummer zu groß für die stark besetzten, aber nicht als Einheit wirkenden Londoner.
Sechs Spieler hatte Carlo Ancelotti bei der 2:3-Niederlage gegen Villarreal am vergangenen Wochenende geschont, dementsprechend spritzig traten die Königlichen von Beginn an auf. Bei den Blues gab es nach dem verpatzten Comeback von Frank Lampard in Wolverhampton derweil nur drei Wechsel, unter anderem rotierte Havertz aus der Startelf.
CL-Viertelfinale, Hinspiele
Die Devise der Gäste, die zu einer Dreierkette zurückkehrten, war klar: Die Räume eng halten und nach Ballgewinnen schnell in die Tiefe spielen. Exakt dies gelang dem CFC nach zwei Minuten, Joao Felix war nach Steckpass von Kanté frei durch, schloss aber zu unplatziert ab.
Benzema zieht mit Haaland gleich
Real wirkte dennoch dominant, nach einer verhaltenen Anfangsphase fanden die Königlichen immer besser in ihr Kombinationsspiel. Prompt gab es auch erste Abschlüsse, Benzema (13.) und Valverde (17.) scheiterten aber an Kepa.
Nach 21 Minuten münzte Real die Dominanz auch in die Führung um, nach feinem Chip von Caravjal parierte Kepa noch gegen Vinicius Junior, den Abpraller schob Benzema in seinem 130. Champions-League-Spiel für Real locker ein - das 18. Pflichtspieltor des Franzosen in diesem Jahr, nur Haaland hat ebenso häufig getroffen.
Chilwells Notbremse gegen Rodrygo
Chelsea suchte die direkte Antwort - und fand diese beinahe: Courtois parierte stark aus kurzer Distanz gegen Sterling (36.). Es war die letzte nennenswerte Möglichkeit für die Blues im ersten Durchgang, fortan spielte nur noch Real. Immer wieder kam der amtierende Königsklassen-Champion zum Abschluss, zu selten aber wirklich gefährlich.
So auch nach Wiederanpfiff, Modrics Schlenzer - dem nicht viel fehlte - war lange Zeit die gefährlichste Annäherung (50.). Phasenweise hielt Chelsea Real etwas weiter vom eigenen Tor fern, im letzten Drittel waren aber auch die Blues viel zu harmlos. Das Offensivspiel stellten die Gäste nach 59 Minuten komplett ein, weil Chilwell nach einer Notbremse gegen Rodrygo mit glatt Rot vom Platz flog.
Asensio erhöht
Nun waren die Blues darauf aus, die Niederlage nicht allzu hoch ausfallen zu lassen. Bis zur 74. Minute gelang dies relativ souverän, dann erhöhte der eingewechselte Asensio nach einer kurz ausgeführten Ecke auf 2:0. Damit war die Partie endgültig entschieden, einen dritten Treffer konnten die Königlichen aber nicht mehr nachlegen.
So geht Real Madrid mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ins Rückspiel, das am kommenden Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) an der Stamford Bridge steigt. Zuvor sind die Königlichen in der Liga am Samstag (21 Uhr) in Cadiz im Einsatz. Chelsea hingegen empfängt ebenfalls am Samstag (16 Uhr) Brighton.