Das rein italienische Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale zwischen Mailand und Neapel war bereits das zweite Aufeinandertreffen beider Mannschaften in kurzer Zeit. Vor zehn Tagen hatte Milan im direkten Duell in der Liga noch einen deutlichen 4:0-Erfolg gefeiert.
CL-Viertelfinale, Hinspiele
Doch in der Königsklasse zeigten die Neapolitaner ein ganz anderes Gesicht: Auch ohne Torjäger Osimhen, der wegen Adduktorenproblemen fehlte, dafür mit Elmas als falsche Neun, begann die SSC wie die Feuerwehr.
Neapel beginnt dominant
Von der ersten Minute an spielten die Gäste zielstrebig nach vorne und erspielten sich gleich zahlreiche gute Chancen. Kvaratskhelias Schuss klärte Krunic auf der Linie (1.), außerdem wurden Zambo Anguissa (3.), Lozano (5.) und Zielinski (12.) brandgefährlich.
Die Rossoneri, die wieder mit dem Offensiv-Trio um Rafael Leao, Brahim Diaz und Giroud begann, hatte zu Beginn große Probleme mit dem Pressing und der guten Raumaufteilung des SSC. Die Bälle waren zu schnell wieder beim Gegner, die Offensivabteilung war kaum im Spiel.
Aus dem Nichts: Rafael Leao haarscharf vorbei
Dennoch zeigte Milan, dass Neapel jederzeit auf der Hut sein musste: Nach einem Sprint über das halbe Feld tauchte der pfeilschnelle Rafael Leao plötzlich frei vor Meret auf, schob dann aber knapp rechts vorbei (25.). In der Folge kam die Rossoneri besser ins Spiel, der Druck der Gäste wurde schwächer - und auch selber spielte man sich nun öfter in aussichtsreiche Situationen.
Bennacer wuchtig zur Führung
Wenige Minuten vor der Pause ging Mailand dann in Führung: Über Brahim Diaz und Rafael Leao landete die Kugel bei Bennacer, der wuchtig links unten einnetzte (40.). Die Hausherren hatten nun Oberwasser und drückten auf den zweiten Treffer, doch Kjaer traf nach einer Ecke nur die Latte (45.+3).
Wie schon in Durchgang eins kam die SSC druckvoll aus der Kabine, diesmal jedoch ohne sich eine Vielzahl an Tormöglichkeiten herauszuspielen. Milan trat offensiv überhaupt nicht mehr in Erscheinung, verteidigte allerdings konzentriert und ließ nur wenig zu. Den größten und gleichzeitig einzigen Hochkaräter für eine lange Zeit hatte Elmas, als er nach Flanke von Kvaratskhelia auf die Latte köpfte (50.).
Zambo Anguissa sieht Gelb-Rot - Di Lorenzo und Raspadori verpassen Ausgleich
Bis in die Schlussphase passierte abgesehen von vielen intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld nicht allzu viel. Der Platzverweis von Zambo Anguissa, der innerhalb von drei Minuten zwei Gelbe Karten sah (74.), brachte noch einmal Feuer in die Partie. Auch in Unterzahl spielten die Neapolitaner auf den Ausgleich, doch den verpassten di Lorenzo (87.) und Raspadori (88.) um ein Haar. So blieb es beim knappen 1:0. Ein Ergebnis, mit dem wohl auch Napoli aufgrund Osimhens Absenz durchaus leben kann.
Milan ist am Samstag (15 Uhr) zu Gast beim FC Bologna. Die Neapolitaner empfangen Hellas Verona (18 Uhr). Schon am Dienstag (21 Uhr) geht es dann in Neapel mit dem Rückspiel weiter.